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Metaanalyse zur Sicherheit von Lithium

Lithium wird seit vielen Jahren bei bipolaren affektiven Störungen zur Stimmungsstabilisierung eingesetzt. Ebensolange wird über dessen Sicherheit disskutiert. Eine Britische Studie im Lancet hat nun fast 400 Publikationen zur Sicherheit der Lithium-Therapie ausgewertet.

Die Autoren suchten in den grossen medizinischen Datenbanken nach randomisierten kontrollierten Studien und Beobachtungsstudien, die die Sicherheit einer Lithium-Behandlung zur Stimmungsstabilisierung untersucht hatten. Ausgewertet wurde die Sicherheit bezüglich Funktionsstörungen der Nieren-, Schilddrüse- und Nebenschilddrüse, der Gewichtsveränderungen und Erkrankungen der Haut und Haare, sowie der Teratogenität.

 

Von insgesamt 5'988 gescreenten Publikationen wurden 385 in die Analyse eingeschlossen. Danach war die Behandlung mit Lithium mit einer Verminderung der glomerulären Filtrationsrate (im Schnitt um -6.22 ml/min, p=0.148) und einer verminderten Konzentrationsleistung um 15% vom Maximalnormwert assoziiert (p<0.0001). Für eine klinische relevante Nierenfunktionseinschränkung gab es wenig Evidenz, wobei auch das absolute Risiko für ein späteres Nierenversagen sehr gering war (0.5% bzw. 18/3369 Patienten). Patienten unter Lithium entwickelten gegenüber Placebo häufiger eine Hypothyreose (Odds Ratio 5.78, p=0.001) mit einer durchschnittlich um 4.00 IU/ml erhöhten TSH-Spiegel (p<0.0001) und einen Hyperparathyreoidismus mit höheren Kalziumspiegel im Blut (+0.09 mmol/l, p=0.009) und höheren Parathormonspiegel (+7.32 pg/ml, p<0.0001). Mit Ausnahme von Olanzapin war die Lithium-Einnahme mit einer Gewichtszunahme verbunden (OR 1.89, p=0.002, Olanzapin: OR 0.32, p<0.0001). Ein erhöhtes Risiko für embryonale Fehlbildungen wurde nicht beobachtet, ebenso nicht für Erkrankungen der Haare oder Haut.

 

Konklusion der Autoren: Eine Lithium-Behandlung ist mit einer verminderten Harnkonzentrierung in der Niere, mit einer Hypothyreose, mit einem Hyperparathyreoidismus und mit einer Gewichtszunahme verunden. Für eine klinische relevante Einschränkung der Nierenfunktion gibt es nur wenig Evidenz, wobei das Risiko für ein spätes Nierenversagen gering ist. Die Frage zum teratogenen Risiko bleibt unbeantwortet. In der Schwangerschaft sollte eine Nutzen/Risiko-Abwägung erfolgen, bevor Lithium abgesetzt wird. Wegen der durchgängig beobachteten hohen Prävalenz für einen Hyperparathyreoidismus, sollte der Kalziumspiegel vor und während der Lithium-Behandlung kontrolliert werden.

 

Lancet 2012, Online Publikation am 20. Januar - McKnight RF et al.

24.01.2012 - gem

 
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