Vitamin B12 Mangel unter Langzeittherapie mit Metformin
Metformin ist das am häufigsten verschriebene orale Antidiabetikum. Ein Nachteil von Metformin ist die Induktion einer Vitamin B12 Malabsorption und allenfalls eines Folsäuremangels. Die Autoren einer randomisierten Studie haben den Einfluss einer langzeitigen Metforminexposition auf den Vitmain B12- und Folsäurespiegel untersucht.
An der randomisierten, placebokontrollierten Studie nahmen 390 Patienten mit einem insulinabhängigen Diabetes Typ 2 teil. Sie erhielten während durchschnittlich 4.3 Jahren entweder 850 mg Metformin oder Placebo. Endpunkte waren die Veränderungen der Konzentrationen von Vitamin B12, Folsäure und Homocystein nach 4, 17, 30, 43 und 52 Monaten. Ein Vitamin B12 Mangel war definiert als Konzentration <150 pmol/l.
Verglichen mit Placebo war die Einnahme von Metformin mit einem Absinken der Vitamin B12 Konzentration um 19% und einem Absinken der Folsäurekonzentration um 5% assoziiert. Nach Abgleich der Resultate bezüglich BMI und Rauchen bestand kein signifikanter Effekt von Metformin auf den Folsäurespiegel mehr. Das absolute Risiko eines Vitamin B12 Mangels war unter Metformin um 7.2% höher als unter Placebo (p=0.004). Das absolute Risiko für einen niedrigen Vitamin B12 Spiegel (150-220 pmol/l) war in der Metformingruppe um 11.2% höher (p=0.001). Patienten mit einem Vitamin B12 Mangel und niedrigen Vitamin B12 Spiegeln hatten entsprechend erhöhte Homocysteinspiegel.
Konklusion der Autoren: Eine Langzeittherapie mit Metformin erhöht das Risiko für einen Vitamin B12 Mangel, was wiederum mit einer erhöhten Homocysteinkonzentration einhergeht. Die Autoren weisen darauf hin, dass die Vitamin B12 Spiegel während einer lange dauernden Behandlung mit Metformin regelmässig kontrolliert werden sollten.
Link zur Studie
BMJ 2010;340:c2181 - de Jager J et al
31.05.2010 - dde