Subklinische Hyopothyreose und Schwangerschaftsverlauf
Die klinische Schilddrüsendysfunktion wird mit Schwangerschaftskomplikationen assoziiert, zum Beispiel mit Bluthochdruck, vorzeitiger Geburt, niedrigem Geburtsgewicht, Plazentaruptur und Abort. Ob ein Zusammenhang besteht zwischen subklinischer Hypothyreose und Schwangerschaftsverlauf bzw. -komplikationen wurde bis anhin nicht gut untersucht.
Die schwangeren Frauen, die sich für die Schwangerschaftskontrollen zwischen November 2000 und April 2003 im Parkland Hospital präsentierten, wurden in dieser prospektiven Studie evaluiert. Bei allen wurde die Schilddrüsenfunktion gescreent (TSH). Bei den Frauen mit TSH-Werten über der 97.5. Perzentile fürs Gestationsalter und mit freiem Thyroxin über 0.680 ng/dL wurde retrospektiv die Diagnose einer Hypothyreose gestellt.
Der Schwangerschaftsverlauf der hypothyreoten Frauen wurde mit dem von normothyreoten Frauen verglichen (TSH-Werte zwischen der 5. und 95. Perzentile).
Bei insgesamt 25'756 Frauen, die ein Kind auf die Welt brachten, wurde das Schilddrüsenscreening durchgeführt. Bei 17'298 Frauen (67%) fanden die Schwangerschaftskontrollen vor oder im 20. Gestationsmonat statt. Bei 404 (2.3%) konnte eine subklinische Hypothyreose diagnostiziert werden. Schwangerschaften bei Frauen mit subklinischer Hypothyreose endeten 3 mal häufiger mit einer Plazentaablösung (relatives Risiko [RR] 3.0) und 2 mal häufiger mit einer Frühgeburt, vor der 34. Woche (RR 1.85), als bei Frauen mit normaler Schilddrüsenfunktion.
Konklusion der Autoren: Frauen mit subklinischer Hypothyreose können Kinder mit reduziertem Intelligenzquotient (IQ) haben, dies ging aus früheren Studien hervor. Die Autoren dieser Studie suggerieren nun, dass eine Ursache für den reduzierten IQ dieser Kindern im Rahmen der Frühgeburt gedeutet werden kann.
Link zur Studie
Obstetrics & Gynecology 2005;105:239-245 - Casey et al
21.02.2005 - undefined