Stillen mit vermindertem Asthmarisiko assoziiert
Zu dieser Erkenntnis kommen die Autoren einer prospektiven Kohortenstudie an über 5000 Kindern. Die Assoziation zwischen fehlendem Stillen und Asthma scheint eher durch Infektionen bedingt zu sein als durch atopische Mechanismen.
An der prospektiven Kohortenstudie nahmen 5368 Kinder respektive Mutter-Kind Paare teil. Mittels Fragebogen wurden Informationen zu Stilldauer, exklusivem Stillen und Asthma-assoziierten Symptomen bei den Kindern bis im Alter von 4 Jahren erhoben (pfeifende Atmung, Kurzatmigkeit, trockener Husten, persistierender Schleim).
Verglichen mit Kindern, welche während 6 Monaten gestillt wurden, hatten nie gestillte Kinder in den ersten 4 Lebensjahren ein erhöhtes Risiko für pfeifende Atmung (Odds Ratio 1.44), Kurzatmigkeit (Odds Ratio 1.26), trockenen Husten (Odds Ratio 1.25) und persistierenden Schleim (Odds Ratio 1.57). Die Zusammenhänge waren für exklusiv gestillte Kinder vergleichbar. Die stärkste Assoziation bestand zwischen Stillen und pfeifender Atmung im Alter von 1-2 Jahren. Die Assoziation war nicht durch ein erhöhtes Ekzemrisiko, aber teilweise durch ein erhöhtes Risiko für Infektionen im unteren Respirationstrakt erklärbar.
Konklusion der Autoren: Stillen scheint einen günstigen Einfluss auf das Risiko für Asthma-assoziierte Symptome bei Kindern im Vorschulalter zu haben. Die Risikoerhöhung bei nicht oder wenig gestillten Kindern scheint eher auf vermehrten Infektionen als atopischen Mechanismen zu beruhen.
Link zur Studie
Eur Respir J 2011, online Publikation 20. Juli - Sonnenschein-van der Voort AM et al
27.07.2011 - dde