Review: Welcher Verband bei venösem Ulkus cruris?
Trotz zahllosen Produkten auf dem Markt bleibt das venöse Ulkus eine langwierige und häufig frustrierende therapeutische Herausforderung. Eine im BMJ publizierte Review und Metaanalyse haben die Wirksamkeit verschiedener Verbände miteinander verglichen.
Die Autoren durchsuchten Fachzeitschriften, elektronische Datenbanken, Konferenzberichte, Bibliographien sowie Firmenarchive nach randomisierten Studien, welche die Wirksamkeit von Beinverbänden bei venösen Ulcera untersuchten. Zwei Experten extrahierten unabhängig voneinander die Studienresultate und beurteilten die methodologische Qualität nach einer standardisierten Vorlage.
42 Studien erfüllten die Einschlusskriterien für die Metaanalyse. Hydrocolloide waren nicht effektiver als nur leicht anhaftende Verbände, wenn unter Kompression appliziert (relatives Heilungsrisiko 1.02). Für andere Vergleiche waren nicht genügend Daten eruierbar, um zu einer Schlussfolgerung zu kommen. Keine Verbandtechnik zeigte sich einer anderen gegenüber als signifikant überlegen, was die Anzahl geheilter Ulcera anbelangte. Allerdings gab es gewisse Differenzen bezüglich subjektivem Outcome und Heilungsrate. Die Aussagekraft der Daten reichten nicht für eine Schlussfolgerung betreffend Kosteneffektivität.
Konklusion der Autoren: Die Art des Verbandes unter der Kompressionsbandage scheint die Heilung des venösen Ulkus cruris nicht wesentlich zu beeinflussen. Normale, leicht anhaftende Verbände scheinen gleich effektiv zu sein wie Hydrokolloide, wenn unter einer Kompressionsbandage angebracht. Die Kosten sowie die Patientenpräferenz sind also ausschlaggebend für den Entscheid, welche Verbandtechnik bei venösem Ulkus zur Anwendung kommen soll.
Link zur Studie
BMJ 2007;335:244 - Palfreyman S et al
05.08.2007 - dde