Pneumonierisiko bei Diabetikern durch Statine vermindert
Erste Studien haben gezeigt, dass eine Therapie mit Statinen bei Patienten mit einer Pneumonie mit einem besseren Outcome assoziiert ist. Die Autoren einer grossen Fallkontrollstudie haben nun den Effekt von Statinen auf das Pneumonierisiko bei Diabetikern untersucht.
Alle Patienten mit einem zwischen 1987 und 2001 in der englischen General Practice Research Database erfassten Typ 1 oder 2 Diabetes wurden in die Studie eingeschlossen. Fälle waren definiert als Patienten mit einer ersten Diagnose einer Pneumonie. Jeder dieser Patienten wurde mit bis zu vier Kontrollpersonen hinsichtlich Alter, Geschlecht, Praxis und Datum gematcht. Mittels multipler logistischer Regressionsanalyse ermittelten die Autoren die Assoziation zwischen Statintherapie und Pneumonierisiko.
4'719 Diabetikern mit Pneumonie wurden 15'322 Kontrollpersonen gegenübergestellt. 1.1% der Pneumoniepatienten und 2.1% der Kontrollindividuen nahmen Statine ein. Die Statintherapie war mit einer signifikanten Reduktion des Pneumonierisikos assoziiert (Odds Ratio 0.49). Dieser Effekt war unabhängig von kardiovaskulären oder pneumologischen Erkrankungen und unabhängig von der Verschreibung anderer Medikamente.
Konklusion der Autoren: Die Einnahme von Statinen ist bei Diabetikern mit einer beträchtlichen Reduktion des Pneumonierisikos assoziiert. Neben dem präventiven kardiovaskulären Effekt scheinen Statine auch vor respiratorischen Infektionen zu schützen.
Link zur Studie
Thorax 2006;61:957-961 - van de Garde EM
27.11.2006 - dde