Kontakt zu Mikroorganismen schützt Kinder vor Asthma
Kinder, welche auf einem Bauernhof aufwachsen, haben gemäss mehreren Untersuchungen ein geringeres Risiko für Asthma und Atopie. Ege und Kollegen haben nun in einer im NEJM publizierten Studie nachgewiesen, warum dem so ist.
In zwei verschiedenen Querschnittsstudien verglichen die Autoren Kinder, welche auf einem Bauernhof aufwuchsen, mit je einer Kontrollgruppe bezüglich dem Auftreten von Asthma und Atopie je nach Exposition gegenüber Mikroorganismen. Die Exposition gegenüber Bakterien und Pilzen wurde mittels DNA- und anderen Analysen in Proben von Staub in den Zimmern der Kinder bestimmt.
In beiden Studien hatten Kinder, welche auf Bauernhöfen lebten, eine geringere Prävalenz von Asthma und Atopie und wiesen gleichzeitig eine viel breitere Exposition gegenüber Mikroorganismen auf als in den Kontrollgruppen. Die Vielfalt der makrobiellen Exposition korrelierte invers mit dem Asthmarisiko (Odds Ratio [OR] 0.62 in der PARSIVAL-Studie und OR 0.86 in der GABRIELA-Studie). Auch spezifische Mikroorganismen konnten als Schutzfaktoren ausgemacht werden; ein präventiver Effekt war zum Beispiel für die Pilzart Eurotium (OR 0.37) und verschiedene Bakterienarten wie Listerien, Bacillusspezies, Corynebakterien und andere (OR 0.57) nachweisbar.
Konklusion der Autoren: Kinder auf Bauernhöfen sind einem breiteren Spektrum von Mikroben ausgesetzt als solche, die nicht auf einen Bauernhof aufwachsen und diese Expositionsvielfalt geht mit einem geringeren Asthmarisiko einher.
Link zur Studie
NEJM 2011;364:701-709 - Ege MJ et al
24.02.2011 - dde