Frühe Psoriasis-Arthritis: Treat-to-Target-Strategie erfolgreich
Bei der Rheumatoiden Arthritis ist die Treat-to-Target-Strategie bereits etabliert: Frühzeitiger Therapiebeginn und ein striktes Behandlungsprotokoll mit engmaschigem Monitoring (''tight control'') und konsequenter Therapieanpassung, um schnellstmöglich eine Remission zu erreichen. Ob diese zielgenaue Behandlung auch bei früher Psoriasis-Arthritis den Behandlungserfolg verbessert, überprüfte die TICOPA-Studie.
An der offenen TICOPA-Studie (Trial Comparing TIght COntrol of early Psoriatic Arthritis) beteiligten sich 8 Rheumazentren in Grossbritannien. Insgesamt wurden 206 Patienten mit neu diagnostizierter und therapienaiver Psoriasis-Arthritis (Krankheitsdauer weniger als 24 Monaten) eingeschlossen, die entweder mit der intensiveren Treat-to-Target-Strategie (engmaschige Kontrollen alle 4 Wochen und Therapieeskalation bei Nicht-Erreichen der EULAR-Kriterien für eine minimale Krankheitsaktivität) oder einer konventionellen Standardtherapie (12-wöchentliche Kontrollen) behandelt wurden. Primärer Studienendpunkt war das Erreichen eines ACR20-Ansprechens nach 48 Wochen (Intention-to-treat-Analyse).
In der Treat-to-Target-Gruppe erreichten die Patienten signifikant häufiger ein ACR20-Ansprechen als in der Standardtherapie-Gruppe (Odds Ratio 1.91, p=0.0392). Ernsthafte Nebenwirkungen traten in der Treat-to-Target-Gruppe erwartungsgemäss etwas häufiger auf (14 vs. 6%). Es gab keine unerwarteten schwerwiegenden Nebenwirkungen oder Todesfälle.
Fazit der Autoren: Bei früher Psoriasis-Arthritis lässt sich mit engmaschigen Kontrollen (tight control) und einer Treat-to-Target-Strategie ein signifikant besseres Therapieergebnis erreichen, bei akzeptabler Verträglichkeit.
Link zur Studie
Lancet 2015, Online Publikation am 30. September - Coates LC et al.
09.10.2015 - undefined