Erhöhtes Frakturrisiko unter Langzeit-PPI-Therapie
Die Autoren einer grossen Fallkontrollstudie sind dem Zusammenhang zwischen der Dauer einer Protonenpumpenhemmer-Therapie (PPI) und dem Osteoporose-assoziierten Frakturrisiko nachgegangen und haben dieses quantifiziert.
Targownik und Kollegen identifizierten die medizinischen Daten von 15'792 Patienten mit einer Osteoporose-assoziierten Fraktur der Hüfte, des Handgelenks oder eines Wirbels und verglichen diese mit denjenigen von 47'289 Personen ohne Fraktur. Berechnet wurde schliesslich die Wahrscheinlichkeit einer Fraktur in Abhängigkeit von der Dauer einer PPI-Therapie.
Bis zu einer Therapiedauer von 6 Jahren war unter PPIs kein erhöhtes Frakturrisiko nachweisbar. Eine PPI-Exposition über 7 oder mehr Jahre jedoch war mit einem signifikant erhöhten Frakturrisiko assoziiert (Odds Ratio [OR] 1.92, p=0.011). Das Hüftfrakturrisiko stieg bereits ab einer PPI-Behandlungsdauer von 5 Jahren an (OR 1.62 nach fünf und 4.55 nach sieben oder mehr Jahren).
Konklusion der Autoren: Die Einnahme von PPIs über viele Jahre hinweg ist mit einem signifikant erhöhten Frakturrisiko assoziiert. Der Benefit durch eine langjährige PPI-Behandlung muss im Einzelfall gegen das erhöhte Frakturrisiko abgewogen werden.
Link zur Studie
CMAJ. 2008;179:319-326 - Targownik LE et al
15.08.2008 - dde