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Empfehlungen zur Therapie lumbaler Rückenschmerzen

In den Annals of Internal Medicine wurden in der aktuellen Ausgabe Guidelines des American College of Physicians und der American Pain Society zur medikamentösen und nicht medikamentösen Therapie akuter und chronischer lumbaler Rückenschmerzen publiziert.

Die Autoren haben eine systematische Review der Literatur in den Datenbanken Medline und Cochrane Library vorgenommen sowie Referenzlisten und weitere Quellen durchsucht. In die Datenanalyse eingeschlossen wurden Reviews und randomisierte Studien zur Evaluation der Effektivität von medikamentösen und nicht medikamentösen Therapien bei Patienten mit akuten oder chronischen Rückenschmerzen. Ebenfalls berücksichtigt wurden die Qualität der Studien sowie die Nebenwirkungen der Therapien.

 

Folgende Medikamentengruppen wurden als effektiv beurteilt (Überlegenheit gegenüber Placebo oder keiner Behandlung um mindestens 10 bis 20 Punkte auf einer 100 Punkte zählenden visuellen Analogskala):

  • NSAR
  • Paracetamol (Acetaminophen)
  • Muskelrelaxantien (gegen akute Schmerzen)
  • Trizyklische Antidepressiva (gegen chronische Schmerzen)

Etwas weniger gut war die Evidenz für die Wirksamkeit von Opioiden, Tramadol, Benzodiazepinen und Gabapentin. Systemische Kortikosteroide zeigten keine Wirksamkeit.

 

Folgende nicht pharmakologische Interventionen wurden als effektiv beurteilt (Überlegenheit gegenüber Placebo oder keiner Behandlung um mindestens 10 bis 20 Punkte auf einer 100 Punkte zählenden visuellen Analogskala):

  • Kognitive Verhaltenstherapie
  • Regelmässige Leibesübungen
  • Spinale Manipulationen
  • Interdisziplinäre Rehabilitation
  • Wärme (gegen akute Schmerzen)

Etwas weniger gut war die Evidenz für die Wirksamkeit von Akupunktur, Yoga und funktioneller Wiederherstellung sowie die Effektivität spinaler Manipulation bei akutem Schmerz.

 

Konklusion der Autoren: Effektive Medikamente gegen lumbale Rückenschmerzen sind NSAR, Paracetamol (Acetaminophen), Muskelrelaxantien (gegen akute Schmerzen) und trizyklische Antidepressiva (gegen chronische Schmerzen). Unter den nicht pharmakologischen Interventionen können gegen akute Schmerzen lediglich Wärmeanwendungen und gegen chronische Schmerzen kognitive Verhaltenstherapie, regelmässige Leibesübungen, spinale Manipulationen und interdisziplinäre Rehabilitation empfohlen werden.

 

Link zur Studie "Medikamentöse Interventionen"

Link zur Studie "Nicht pharmakologische Therapien"

Ann Intern Med 2007;147:492-504 und 505-514 - Chou R; Huffman LH

02.10.2007 - dde

 
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