Autoimmunerkrankungen erhöhen das Risiko für Lungenembolie
Autoimmunerkrankungen sind durch eine starke Entzündungsreaktion gekennzeichnet, die wiederum mit einem erhöhten Thromboserisiko in Verbindung stehen. In einer aktuellen Analyse von landesweit erhobenen Gesundheitsdaten aus Schweden waren Autoimmunerkrankungen auch mit einem erhöhten Risiko für Lungenembolien assoziiert - unabhängig von Geschlecht und Alter.
Die Autoren analysierten die Daten von 535'538 Patienten, die in den Jahren 1963 bis 2008 in Schweden wegen insgesamt 33 verschiedenen Autoimmunerkrankungen stationär behandelt wurden. Berechnet wurde die standardisierte Inzidenzrate (SIR), die angibt, um wieviel häufiger Lungenembolien bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen auftreten im Vergleich zur schwedischen Gesamtbevölkerung.
Das Risiko für das Auftreten einer Lungenembolie war im ersten Jahr insgesamt sechsmal höher als in der schwedischen Gesamtbevölkerung (SIR 6.38). Dabei war das Risiko bei jeder einzelnen der 33 Autoimmunerkrankungen signifikant erhöht, wobei einige der Erkrankungen ein besonders hohes Risiko aufwiesen. Dazu gehörten Polymyositis oder Dermatomyositis (SIR=16.44), Polyarteritis nodosa (SIR=13.26), Immunthrombozytopenie (SIR=10.79) und Systemischer Lupus erythematodes (SIR=10.23). In den Folgejahren nahm das Embolierisiko zwar kontinuierlich ab, jedoch bei einigen Erkrankungen nach zehn Jahren immer noch erhöht. Unterschiede bezüglich Alter und Geschlecht wurden keine beobachtet.
Konklusion der Autoren. Patienten mit Autoimmunerkrankungen - unabhängig von der Erkrankungsform - sind vor allem im ersten Jahr der Erkrankung einem erhöhten Risiko für das Auftreten einer Lungenembolie ausgesetzt.
Lancet 2011, online Publikation am 26. November - Zöller B et al.
06.12.2011 - gem