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Alzheimer-Diagnostik durch Proteinbestimmung im Liquor verbessern

Die Diagnose Alzheimer erfolgt heute durch klinische und bildgebende Verfahren - meist erst relativ spät im Verlauf der Krankheit. In den Archives of Neurology wurde eine Studie publiziert, welche die Aussagekraft der Proteinbestimmung im Liquor untersuchte. Die Erkenntnisse könnten die Alzheimer-Diagnostik revolutionieren.

Anhand der Daten der Alzheimer's Disease Neuroimaging Initiative haben die Autoren untersucht, wie häufig bestimmte Proteinkombinationen im Liquor bei Gesunden, bei Menschen mit einer MCI (mild cognitive impairment) und bei solchen mit einem Morbus Alzheimer vorkommen. Die Aussagekraft der Kombination eines tiefen Beta-Amyloid-1-42, eines hohen Tau-Proteins und eines erhöhten phosphorylierten Tau-181P wurde an zwei verschiedenen Populationen zusätzlich validiert.

 

Die genannte Proteinkombination im Liquor fand sich bei 90% der Patienten mit Alzheimer, bei 72% der Menschen mit MCI und bei 36% der sogenannt Gesunden. Bei Trägern des Apolipoprotein-E4 Allels fand sich diese Proteinkombination gehäuft. In einer Population von 68 Patienten mit einem in der Autopsie gesicherten Morbus Alzheimer fiel der Liquortest bei 64 positiv aus, was einer Sensitivität von 94% entspricht. In einer zweiten Population von Personen mit einer MCI, welche über 5 Jahre beobachtet wurden, betrug die Sensitivität der Proteinbestimmung im Liquor bezüglich Identifikation eines Morbus Alzheimers sogar 100%.

 

Konklusion der Autoren: Die Proteinbestimmung im Liquor ist eine grosse Hilfe in der Identifikation von Personen mit einem hohen Risiko für die Entwicklung eines Morbus Alzheimer. Dass ein Drittel der sogenannt gesunden Personen ebenfalls erhöhte Werte aufwies, spricht dafür, dass diese Proteinkombination im Liquor ein sehr frühes Zeichen eines drohenden Morbus Alzheimer sein könnte.

 

Link zur Studie

Arch Neurol 2010;67:949-956 - De Meyer G et al

12.08.2010 - dde

 
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