Alzheimer: Antipsychotika erhöhen die Mortalität
Eine Langzeit-Follow-up Untersuchung einer randomisierten Studie ist der Frage nachgegangen, ob die regelmässige Einnahme von Antipsychotika bei Patienten mit einer Alzheimer-Demenz die Mortalität beeinflusst.
Zwischen 2001 und 2004 wurden in britischen Pflege-Institutionen 165 Patienten mit einem Morbus Alzheimer in die randomisierte Studie eingeschlossen. Die Teilnehmer erhielten während einem Jahr entweder weiter ihr verordnetes Antipsychotikum (Thioridazin, Chlorpromazin, Haloperidol, Trifluoperazin bzw. Risperidon) oder Placebo. Primärer Endpunkt war die Mortalität nach einem Jahr. Ein weiterer Endpunkt war die Mortalität nach 24-54 Monaten.
128 der 165 Patienten nahmen schliesslich ihre Tabletten nach Studienprotokoll ein. Nach einem Jahr lebten in der Antipsychotikagruppe noch 70% und in der Placebogruppe noch 77% der Patienten. Die Analyse nach Kaplan-Meier zeigte eine signifikante Mortalitätszunahme bei den Patienten, welche weiter Antipsychotika einnahmen. Nach zwei Jahren betrugen die Überlebensraten 46% (Antipsychotika) versus 71% (Placebo) und nach drei Jahren 30% (Antipsychotika) versus 59% (Placebo).
Konklusion der Autoren: Alzheimer-Patienten, welche Antipsychotika erhalten, haben ein beträchtlich erhöhtes Risiko, zu sterben.
Link zur Studie
The Lancet Neurology 2009, online Publikation 9. Januar - Ballard C et al
19.01.2009 - dde