Welches ist die effektivste Langzeittherapie des Tennisellbogens?
Als Therapie der laterlaten Epikondylitis (Tennisellbogen) stehen Kortikosteroidinjektionen, Physiotherapie oder schlicht eine abwartende Haltung mit bedarfsweiser Analgetikaeinnahme zur Diskussion. Ziel der folgenden randomisierten Studie war es, die Langzeitresultate dieser drei Behandlungsoptionen gegeneinander zu verglichen.
185 zwischen 18 und 70 jährige Patienten mit einem Tennisellbogen wurden in die Studie randomisiert. Während 6 Wochen erhielten diese je nach Studiengruppe maximal 3 Injektionen mit 1ml Triamcinolonacetonid (10mg/ml) und 1ml Lidocain (2%), neun mal Physiotherapie mit Ultraschallbehandlung, Massage und Übungen oder es wurden bei Bedarf Analgetika verschrieben und abgewartet. Endpunkte waren die Beschwerden auf einer Skala von 1-6 (1=Beschwerden weg, 6=viel schlimmer als bei Einschluss), Schmerzen, Behinderung und Patientenzufriedenheit, und zwar bei Einschluss, nach 3, 6, 12, 26 und 52 Wochen.
Bei Therapieende, also nach 6 Wochen, war die Steroidinjektion die erfolgreichste Behandlung (Erfolg bei 92%, verglichen mit 47% unter Physiotherapie und 32% ohne spezifische Therapie). Ein Jahr nach Studienbeginn allerdings war die Erfolgsrate am höchsten in der Physiotherapiegruppe (91% versus 83% ohne spezifische Therapie versus 69% in der Steroidgruppe).
Konklusion der Autoren: Die Injektion von Steroiden ist eine effektive akute Therapie des Tennisellbogens. Über längere Zeit fährt der Patient jedoch besser mit Physiotherapie oder Analgesie ohne spezifische Therapie.
Lancet 2002;359:657-662 - Smidt et al
02.01.2004 - dde