VCJD-Transmission durch eine Bluttransfusion
Die variante Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung (vCJD) ist eine humane Prionenerkrankung, bei welcher die Infektion durch das Agens der bovinen spongiformen Encephalopathie (BSE) verursacht wurde. Man geht davon aus, dass eine Bluttransfusion zwischen Menschen nicht zu einer Übertragung der sporadischen CJD führt. Ob das auch auf die vCJD zutrifft ist nicht bekannt. Mit der folgenden Studie ging man dieser Problematik nach.
Die nationale CJD-Überwachungsstelle meldete der englischen Blutbank (UK blood services ) alle wahrscheinlichen und definitiven vCJ-Erkrankungen. Diese suchte die Spenderdaten in den verschiedenen Blutzentren und Krankenhäusern. Die Überwachungsstelle wurde wiederum mit Informationen über die Empfänger und Spender beliefert, dann wurde analysiert ob es mit der vCJD-Datenbank übereinstimmende Daten gibt. Die Daten der Empfänger wurden ausserdem im englischen nationalen Statistikbüro analysiert hinsichtlich der Todesursache.
48 Individuen erhielten labile Blutprodukte von 15 Spendern, die zu einem späteren Zeitpunkt eine vCJD entwickelten und im Überwachungsregister erschienen. Einer der Empfänger entwickelte vCJD-Symptome 6.5 Jahre nach dem er eine Bluttransfusion von einem Spender erhalten hatte, der 3.5 Jahre nach der Blutspende an einer vCJD erkrankte.
Konklusion der Autoren: Die Autoren schlussfolgern auf Grund dieses Falles, dass die Infektion durch die Bluttransfusion erfolgt sein könnte. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Infektion auf dem Nahrungsweg vonstatten ging (Konsumation von BSE kontaminiertem Produkt). Da das Alter des Patienten aber unter dem der meisten vCJD-Fälle lag und die vCJ-Infektion in Abwesenheit einer Transfusion sehr selten ist (1 : 15’000-30'000) wurde der erste Zusammenhang in Betracht gezogen.
Abstract
Lancet 2004; 363: 417-21 - Llewelyn C A et al
07.02.2004 - undefined