Leaderboard

Sie sind hier: Fachliteratur » Journalscreening 26. Dezember 2024
Suchen
tellmed.ch
Journalscreening
Erweiterte Suche
Fachliteratur
Journalscreening
Studienbesprechungen
Medizin Spektrum
medinfo Journals
Ars Medici
Managed Care
Pädiatrie
Psychiatrie/Neurologie
Gynäkologie
Onkologie
Fortbildung
Kongresse/Tagungen
Tools
Humor
Kolumne
Presse
Gesundheitsrecht
Links
 

Zum Patientenportal

 
Schrift: Schrift grösser Schrift kleiner Als Email versenden Druckvorschau

 Das Portal für Ärztinnen und Ärzte

Tellmed richtet sich ausschliesslich an Mitglieder medizinischer und pharmazeutischer Berufe. Für Patienten und die Öffentlichkeit steht das Gesundheitsportal www.sprechzimmer.ch zur Verfügung.

 

Rect Top

Ulcus cruris: Maden versus Hydrogel

Fliegenmaden ernähren sich fast ausschliesslich von nekrotischem Gewebe und werden daher bei der Behandlung des Ulcus cruris eingesetzt. Wie effektiv diese gefrässigen Larven nun wirklich sind, wurde erstmals in einer grösseren Studie mit dem Namen VenUS II untersucht.

267 Patienten mit einem venösen oder gemischt venös-arteriellen Ulcus cruris, das mindestens zu einem Viertel mit nekrotischem Gewebe belegt war, und die einen Knöchel-Arm-Index (ABI) von 6 oder mehr hatten, wurden in die dreiarmige randomisierte, kontrollierte Studie eingeschlossen. Die Débridement-Behandlung erfolgte entweder mit frei auf der Wundfläche verteilten Larven, mit in Gazenetz verpackten Larven oder mit einem Hydrogel (Standardbehandlung). Primärer Studienendpunkt war die Dauer bis zur Abheilung des grössten Ulcus. Sekundäre Endpunkte waren Dauer bis zur Abtragung des nekrotischen Gewebes, Lebensqualität (SF-12), ulcusbedingte Schmerzen (visuelle Schmerzskala zwischen 0 und 150) sowie bakterielle Besiedlung - MRSA eingeschlossen.

 

Die Dauer bis zur Abheilung (primärer Endpunkt) war zwischen den Gruppen etwa gleich (Hazard Ratio 1.13 für den Vergleich Maden gegen Hyrogel, p=0.54). Bezüglich Schnelligkeit im Abtragen des nekrotischen Gewebes waren die Maden überlegen (HR 2.31 vs. Hydrogel, p<0.001). Keine Unterschiede zwischen Maden und Hydrogel gab es bei der Lebensqualität und in der bakteriellen Besiedlung. Bei 6.7% der Patienten wurde eine Besiedlung mit MRSA nachgewiesen, die allerdings zu selten war, um Unterschiede zwischen den Gruppen zu belegen. Ein Nachteil der Larven waren die etwas stärkeren Schmerzen: gegenüber dem Hydrogel betrug der Unterschied 46.74 Punkte auf der visuellen Schmerzskala (freie Larven; p<0.001) respektive 38.58 Punkte (in Gazenetz verpackten Larven, p<0.001).

 

Konklusion der Autoren: Im Vergleich zur konventionellen Wundauflage aus Hydrogel beschleunigte die Madentherapie weder die Abheilung eines Ulcus cruris noch wurde die bakterielle Besiedlung stärker reduziert. Zwar wird das nekrotische Gewebe von den Maden schneller abgetragen, die Schmerzen sind dabei aber stärker.

 

Link zur Studie

BMJ 2009;338:b773 - Dumville JC et al. on behalf of the VenUS II team

23.03.2009 - gem

 
Adserver Footer
Rect Bottom
 

Fachbereiche
Dermatologie
Artikel zum Thema
medline Related Articles

Fachportal Gastroenterologie:
Abklärung, Diagnose
Therapie, Prävention

Eisen-Fachportal:
Eisenmangel und Eisenmangelanämie
Sprechzimmer: Patientenratgeber
Sky right 1