Rituximab als neue Therapieoption bei MS?
Immer klarer wird bei der Pathogenese der MS, dass B-Lymphocyten involviert sind. Eine randomisierte Studie hat den Effekt von Rituximab, welches selektiv gegen CD20+ B-Lymhocyten gerichtet ist, auf den klinischen und radiologischen Befund von Patienten mit schubförmig verlaufender MS untersucht.
In die 48-wöchige, randomisierte, doppelblinde Phase-2-Studie wurden 104 Patienten mit einer schubförmig verlaufenden Multiplen Sklerose (MS) eingeschlossen. 69 Teilnehmer erhielten am ersten Studientag und 14 Tage später intravenös je 1000 mg Rituximab und 35 erhielten Placebo. Primärer Endpunkt war die Anzahl Gadolinium-positiver Läsionen im Hirn-MRI in den Wochen 12, 16, 20 und 24. Klinische Endpunkte waren Nebenwirkungen und Krankheitsschübe.
Zu jeder Zeit fanden sich im Schädel-MRI von Patienten in der Rituximabgruppe hoch signifikant weniger Gadolinium-positive Läsionen als bei Patienten in der Placebogruppe. Diese Differenz war auch nach 48 Wochen immer noch hoch signifikant. In der Woche 24 betrug die Krankheitsschubrate nach Rituximabtherapie 14.5% und nach Placeboverabreichung 34.3% (p=0.02). Nach 48 Wochen hatten in der Rituximabgruppe 20.3% und in der Placebogruppe 40% einen MS-Schub erlitten (p=0.04). Nebenwirkungen – vor allem leichter und moderater Art - traten unter Rituximab häufiger auf als unter Placebo, allerdings lediglich nach der ersten Infusion.
Konklusion der Autoren: Die zweimalige Infusion von Rituximab führte gegenüber Placebo zu einer Abnahme der entzündlichen Läsionen im Gehirn von MS-Patienten und zu einer signifikanten Reduktion der Krankheitsschübe.
Link zur Studie
NEJM 2008;358:676-688 - Hauser SL et al
14.02.2008 - dde