Plaquepsoriasis: Vergleich der Therapien in der klinischen Praxis
Eine Studie in den Archives of Dermatology verglich die Wirksamkeit der verschiedenen Psoriasis-Behandlungen in der Versorgungsrealität. Verglichen wurden systemische (vorwiegend immunsuppresiven) Wirkstoffe, Biologika und Phototherapie.
In der Multizenterstudie wurden 713 Patienten mit Plaque-Psoriasis entweder mit Methothrexat (MTX), Adalimumab, Etanercept, Ustekinumab oder UV-B Phototherapie behandelt. Primärer Endpunkt war eine vollständige oder nahezu vollständige Abheilung der Psoriasisherde gemäss der Physician's Global Assessment Skala (PGAS). Sekundärer Endpunkt war ein Ansprechen im PASI-Hautindex (Physician Global Assessment Scale) und im DLQI (Dermatology Life Quality Index).
Der Anteil, der den primären Endpunkt erreichte, varrierte zwischen den verschiedenen Therapien: 23,8% bei MTX, 47.7% bei Adalimumab, 34.2% bei Etanercept, 36.1% bei Ustekinumab und 27.6% bei Phototherapie. In der bereinigten Analyse lag die die relative Ansprechrate beim primären Endpunkt höher unter Adalimumab (2.15), Etanercept (1.45) und Ustekinumab (1.57) im Vergleich zu MTX. Zwischen Phototherapie und MTX bestand kein signifikanter Unterschied (1.35). Hinsichtlich der Lebensqualtität unterschieden sich die Gruppen nicht wesentlich. Bei Etanercept bzw. Adalimumab lag die Dosierung bei 36.1% bzw. 11.8% doppelt so hoch als in den Studien empfohlen wurde. Die Phototherapie wurde bei 10.6% in der empfohlenen Freqenz durchgeführt.
Konklusion der Autoren: Unter realen Praxisbedingungen scheint der Erfolg der Psoriasis-Behandlungen etwas geringer zu sein als in den kontrollierten Studien. Beim objektiven Therapieansprechen zeigten sich zwar Unterschiede zwischen den verschiedenen Behandungen, die absolute Differenz war jedoch klinisch nicht signifikant. Bei den häufig eingesetzten Therapien wichen die Dosierungen von jenen, die in den Studien empfohlen wurden ab. Diese Ergebnisse unterstreichen die Wichtigkeit, die Wirksamkeit von Behandlungen in der Versorgungsrealität zu prüfen.
Link zur Studie
Arch Dermatol 2012;148:487-494 - Gelfand JM et al.
30.04.2012 - gem