Neue Therapie: Besseres Überleben bei Hals- und Nackentumoren
Die multinationale, randomisierte Studie wurde initiiert, um die Wirkung von Radiotherapie alleine mit derjenigen von Radiotherapie plus Cetuximab beim lokoregional fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinom des Halses und Nackens zu evaluieren.
Patienten mit lokoregional fortgeschrittenem Hals und Nackenkarzinom wurden in 2 Gruppen randomisiert. Die Radiotherapiegruppe wurde mit Hochdosisradiotherapie (n=213) behandelt, die Kombinationsgruppe mit Hochdosisradiotherapie plus wöchentlich Cetuximab (Cetuximab ist ein monoklonaler Antikörper gegen den epidermalen Wachstumsfaktor). Primärer Endpunkt war die Dauer der lokoregionären Krankheitskontrolle. Sekundäre Endpunkte waren das Gesamtüberleben, das progressionsfreie Überleben, die Ansprechrate und die Sicherheit der Therapie.
Bei Patienten, die kombiniert therapiert wurden (Radiotherapie plus Cetuximab), konnte die lokoregionale Kontrolle ca. 24 Monate lang aufrechterhalten werden. Bei den nur radiotherapierten Patienten betrug die Kontrolldauer ca. 14 Monate (hazard ratio [HR] für lokoregionale Progression oder Tod: 0.68, P=0.005). Bei einem medianen Follow-up von 54 Monaten betrug die mittlere Überlebenszeit für die Kombinationsgruppe 49 Monate respektive 29 Monate für die Radiotherapiegruppe (HR für Tod: 0.74, P=0.03). Radiotherapie plus Cetuximab verlängerte das progressionsfreie Überleben signifikant (HR für Krankheitsprogression oder Tod 0.70, P=0.006). Mit Ausnahme von akneiformem Ausschlag und Infusionsreaktionen unterschied sich die Inzidenz von Grad 3 oder schwereren toxischen Nebenwirkungen nicht signifikant zwischen den beiden Behandlungsgruppen.
Konklusion der Autoren: Die Behandlung lokoregional fortgeschrittener Plattenepithelkarzinome von Hals und Nacken mit Hochdosisradiotherapie plus Cetuximab bewirkt eine bessere Krankheitskontrolle. Die Mortalität wurde reduziert, ohne dass eine Zunahme toxischer Nebenwirkungen in Kauf genommen werden musste.
Link zur Studie
NEJM 2006; 354:567-578 - Bonner JA et al
09.02.2006 - undefined