Ist bei Kindern mit Asthma eine intermittierende Behandlung besser?
Bei Kindern mit Asthma gibt es immer wieder Bedenken bei Notwendigkeit einer inhalativen Kortikoid-Dauertherapie, zumal diese das Wachstum verzögern kann. Eine Studie im NEJM verglich die täglich niedrigdosierte Glukokortikoid-Inhalation mit einer intermittierenden Behandlung.
An der Studie des Childhood Asthma Research and Education (CARE) Network nahmen 278 Kinder im Alter zwischen ein und viereinhalb Jahren teil. Alle Kinder hatten einen positiven Asthma Predictive Index (API), wiederholte Episoden von Giemen und mindestens eine Exazerbation im vorangegangenen Jahr bei insgesamt nur geringgradiger Einschränkung.
Die Kinder erhielten ein Jahr lang entweder tägliche Inhalationen mit 0.5 mg Budesonid oder eine intermittierende höherdosierte Budesonid-Inhalation nur während eines Atemweginfektes (1 mg zweimal täglich für 7 Tage). Um die gleiche Zahl der Inhalationen in beiden Gruppen zu gewährleisten, erhielten beide Gruppen entsprechende Placebo-Inhalationen. Primärer Endpunkt waren Exazerbationen, die eine orale Glukokortikoidtherapie erforderten.
Nach einem Jahr zeigte sich bei der Häufigkeit von Exazerbationen kein Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Bei täglicher Budesonid-Inhalation betrug die Rate 0.97 pro Patientenjahr und bei intermittierender Therapie 0.99 pro Patientenjahr (p=0.60). Auch hinsichtlich anderer Faktoren wie Schwere des Asthmas, Dauer bis zur ersten Exazerbation oder Nebenwirkungen unterschieden sich die beiden Gruppen nicht. In der Gruppe mit intermittierendem Regime wurde eine um durchschnittlich 104 mg geringere Glukokortikoidmenge verabreicht.
Konklusion der Autoren: Die tägliche Budesonid-Inhalation schützte Kinder nicht besser vor Asthma-Exazerbationen als eine intermittierende (siebentägige) höher dosierte Verabreichung bei Atemweginfekten.
Die Kinder mit intermittierender Verabreichung kamen über das Jahr gesehen mit einer geringeren Kortikoidmenge aus.
Link zur Studie
N Engl J Med 2011;365:1990-2001 - Zeiger RS et al.
30.11.2011 - gem