Depression: Risperidon zur Augmentationstherapie
Bei nicht oder ungenügendem Ansprechen auf Antidepressiva (Mono- bzw. Kobinationstherapie) kommt eine Augmentationstherapie mit anderen Substanzen zum Tragen. Ein neuer vielversprechender Ansatz dabei ist die Augmentation mit atypischen Neuroleptika wie Risperidon.
In die randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Multizenterstudie wurden 274 ambulante Patienten mit einer therapierefraktären Major Depression eingeschlossen. Die Augmentationstherapie erfolgte entweder mit Risperidon 1 mg täglich oder Placebo für 6 Wochen. In einigen Fällen wurde Risperidon nach 4 Wochen auf täglich 2 mg gesteigert. Primärer Endpunkt war die Verbesserung in der Hamilton-Depressionsskala (HRSD-17). Weitere Endpunkte waren Therapieansprechen, Symptomremission und Einschätzungen des behandelnden Arztes sowie des Patienten.
Von insgesamt 268 Patienten (Intention to treat Population) beendeten 81% im Risperidonarm und 87.8% im Placeboarm die 6-wöchige Behandlung. In der Risperidongruppe verbesserte sich der mittlere Hamilton-Score deutlicher als in der Placebogruppe (13.4 vs. 16.2, P<0.001). Unter Risperidon-Augmentation zeigte sich gegenüber Placebo eine höhere Remissionsrate (24.5% vs. 10.7%, P=0.004) und ein besseres Therapieansprechen (46.2% vs. 29.5%; P=0.004). Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählten Kopfschmerzen (8.8% vs. 14.5% mit Placebo), Schlafstörungen (5.1% vs. 1.5%) und Mundtrockenheit (5.1% vs. 0.8%).
Konklusion der Autoren: Die Augmentationstherapie mit Risperidon verbesserte die depressive Symptomatik gegenüber Placebo statistisch signifikant; mit deutlich höherer Remissionsrate und besserem Therapieansprechen.
Link zur Studie
Ann Intern Med 2007;147:593-602 - Mahmoud RA et al
06.11.2007 - gem