Dauer der dualen Plätchenhemmer-Therapie nach Stent-Einlage
Beobachtungsstudien lassen vermuten, dass eine Behandlung mit zwei Plättchenhemmern gleichzeitig während mehr als einem Jahr nach Stentimplantation den Patienten besser vor kardiovaskulären Ereignissen schützt als eine Monotherapie mit Aspirin. Eine im NEJM publizierte Studie hat die Frage vorderhand geklärt.
In zwei randomisierten Studien untersuchten die Studienautoren 2701 Patienten, welche während einen Jahr nach Stentimplantation unter dualer Therapie mit Clopidogrel und Aspirin weder ein kardiovaskuläres noch ein Blutungsereignis erlitten. Sie erhielten entweder weiterhin Clopidogrel plus Aspirin oder Aspirin allein. Primärer Endpunkt war eine Kombination aus Myokardinfarkten und kardial bedingten Todesfällen. Der mittlere Follow-up betrug 19.2 Monate.
Die Rate an Myokardinfarkten oder kardial bedingten Todesfällen betrug in der Kombinationstherapiegruppe nach zwei Jahren durchschnittlich 1.8% und in der Aspirin-Monotherapiegruppe 1.2% (HR 1.65, p=0.17). Das Risiko für irgendeine kardiovaskuläre Komplikation (Myokardinfarkt, Hirnschlag, Stentthrombose, erneute Revaskularisation, schwere Blutung, Tod) war in beiden Gruppen ungefähr gleich gross. Knapp nicht signifikant erhöht war in der Gruppe mit dualer Plättchenhemmung das Risiko für Myokardinfarkt, Hirnschlag oder Tod (HR 1.73, p=0.051).
Konklusion der Autoren: Die Patienten in dieser Studie haben nach Implantation eines koronaren Stents von einer dualen Plättchenhemmer-Therapie über mehr als 12 Monate nicht profitiert.
Link zur Studie
NEJM 2010;362:1374-1382 - Park SJ et al
15.04.2010 - dde