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Antihypertensiva bei Diabetes: Sind Hemmer des Renin-Angiotensin-Systems die bessere Wahl?

Die antihypertensive Therapie bei Typ-2-Diabetes wird immer wieder diskutiert. Bei der Frage, ob die Blockade des Renin-Angiotensin-Systems (RAS) anderen Formen der Hypertoniebehandlung zwingend vorzuziehen ist, sind sich die internationalen Leitlinien nicht einig. Ein systematischer Review mit Metaanalyse unternahm einen neuen Vergleich.

Die Literatursuche in PubMed, Embase und Cochrane CENTRAL ergab 19 randomisiert kontrollierte Studien, die bei Patienten mit Typ-2-Diabetes Hemmer des Renin-Angiotensin-Systems (RAS) mit anderen Antihypertensiva hinsichtlich verschiedener harter kardiovaskulärer und renaler Endpunkte verglichen (u.a. Mortalität, Herzinfarkt, Schlaganfall, terminale Niereninsuffizienz). Die Studien umfassten insgesamt 25'414 Diabetiker (mehrheitlich ohne Mikroalbuminurie oder Proteinurie), die durchschnittliche Beobachungszeit dauerte 3.8 Jahre, insgesamt 95'910 Patientenjahren entsprechend.

 

Eine RAS-Blockade mit ACE-Hemmern oder Angiotensin-Rezeptorblockern war anderen Antihypertensiva wie Thiaziden, Kalziumkanalblockern und Betablockern nicht überlegen. Die relativen Risiken für Tod (RR 0.99), Myokardinfarkt (RR 0.87), Angina pectoris (RR 0.80), Schlaganfall (RR 1.04), Herzinsuffizienz (RR 0.90) und Revaskularisation (RR 0.97) waren vergleichbar wie bei den anderen Wirkstoffklassen. Insbesondere zeigte sich auch kein Vorteil hinsichtlich Entwicklung einer terminalen Niereninsuffizienz (RR 0.99).

 

Fazit der Autoren: In dieser Metaalyse eigneten sich RAS-Hemmer bei Typ-2-Diabetikern (mehrheitlich ohne Mikroalbuminurie/Proteinurie) nicht besser als andere Antihypertensiva zur Prävention kardiovaskulärer und renaler Ereignisse. Damit finden die Leitlinien der European Society of Cardiology/European Society of Hypertension und des 8. Joint National Committee on Prevention, Detection, Evaluation, and Treatment of High Blood Pressure Bestätigung, wonach sich bei Diabetikern ohne Nierenerkrankung alle Antihypertensivaklassen eignen.

 

Link zur Studie

BMJ 2016;352:i438 - Bangalore S et al.

15.02.2016 - undefined

 
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