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Alkohol und PTSD: Psychotherapie plus Naltrexon wirksam

Patienten mit einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD) plus Alkoholabhängigkeit profitieren von Naltrexon und gleichzeitiger Psychotherapie. Bisher wurden diese Patienten erst psychotherapeutisch behandelt, wenn sie mit dem Trinken aufgehört hatten - aus Sorge, die Erinnerungen würden durch die Psychotherapie so stark auffrischen, dass der Alkoholdrang zunimmt.

In der Studie wurden 165 US-Veteranen mit PTSD und Alkoholabhängigkeit auf vier Gruppen verteilt:

 

Gruppe 1: Verlängerte PTSD-Expositionstherapie plus Naltrexon

Gruppe 2: Verlängerte PTSD-Expositionstherapie plus Placebo

Gruppe 3: Unterstützende psychologische Begleitung plus Naltrexon

Gruppe 4: Unterstützende psychologische Begleitung plus Placebo

 

Die verlängerte PTSD-Expositionstherapie bestand aus 12-wöchentlichen 90-minütigen Sitzungen und nachfolgend 6 zwei-wöchentlichen Sitzungen. Alle Teilnehmer erhielten eine unterstützende psychologische Begleitung. Primäre Endpunkte waren der prozentuelle Anteil Tage mit Alkoholkonsum (Messinstrument: Timeline follow back) und Schwere der PTSD-Symptome gemäss PTSD Symptom Severity Skala. Mit der Penn Alcohl Craving-Skala wurde zudem das Verlangen nach Alkohol eruiert. Die Befragung erfolgte vor der Behandlung, unmittelbar nach der Behandlung (Woche 24) sowie 6 Monate nach Behandlungsende (Woche 52).

 

Der Anteil Tage, an denen getrunken wurde, reduzierte sich in allen vier Gruppen: In Gruppe 1 und Gruppe 2 waren es jeweils um 63.9%, in Gruppe 3 um 69.9% und in Gruppe 4 um 61.0%. Insgesamt war der Anteil Tage mit Alkoholkonsum in beiden Naltrexon-Gruppen am geringsten (Unterschied zu den beiden Placebogruppen: 7.93%, p=0.008). Auch die PTSD-Symptome reduzierten sich in allen vier Gruppen, ein signifikanter Vorteil durch die verlängerte Expositionstherapie bestand allerdings nicht. 6 Monate nach Behandlungsende stieg der Alkoholkonsum in allen vier Gruppen wieder an, die Zunahme in Gruppe 1 war am geringsten.

 

Konklusion der Autoren: Naltrexon reduzierte bei Patienten mit Alkoholabhängigkeit und PTSD den Anteil Tage an denen getrunken wurde. Die verlängerte Expositionstherapie führte nicht zu einem vermehrten Alkoholkonsum.

 

Link zur Studie

JAMA 2013;310:488-495 - Foa EB et al.

11.08.2013 - gem

 
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