Leaderboard

Sie sind hier: Fachliteratur » Studienbesprechungen 08. Oktober 2024
Suchen
tellmed.ch
Studienbesprechungen
Erweiterte Suche
Fachliteratur
Journalscreening
Studienbesprechungen
Medizin Spektrum
medinfo Journals
Ars Medici
Managed Care
Pädiatrie
Psychiatrie/Neurologie
Gynäkologie
Onkologie
Fortbildung
Kongresse/Tagungen
Tools
Humor
Kolumne
Presse
Gesundheitsrecht
Links
 

Zum Patientenportal

 
Schrift: Schrift grösser Schrift kleiner Als Email versenden Druckvorschau

 Das Portal für Ärztinnen und Ärzte

Tellmed richtet sich ausschliesslich an Mitglieder medizinischer und pharmazeutischer Berufe. Für Patienten und die Öffentlichkeit steht das Gesundheitsportal www.sprechzimmer.ch zur Verfügung.

 

Rect Top

Benützung von Betablockern und Frakturrisiko

Eine Fallkontrollstudie.

Titel

Use of beta-blockers and risk of fractures.

 

Autoren

Schlienger RG, Kraenzlin ME, Jick SS, Meier CR

 

Quelle

JAMA. 2004 Sep 15;292(11):1326-32

 

Abstract

 

 

Fragestellung 

Können die Beta-Blocker alleine oder kombiniert mit Thiaziden das Frakturenrisiko reduzieren?

 

Hintergrund

Tierversuche konnten beweisen, dass der Beta-Blocker Propanolol den Knochenaufbau erhöht. Beim Menschen jedoch fehlen noch Daten, ob diese Substanz alleine oder kombiniert mit Thiaziden eine eventuelle Frakturreduktion bewirkt.

 

Methoden

Studiendesign

Klinische, fallkontrollierte Studie.

 

Setting

Benützung der UK General Practice Research Database (GPRD), um 30- bis 79-jährige Patienten, die zwischen 1993-1999 eine Fraktur erlitten , zu identifizieren und einzuschliessen.

 

Einschlusskriterien

Alle Patienten, Frauen und Männer zwischen 30-79 Jahre alt, aus der GPRD identifiziert, die mindestens eine Fraktur erlitten haben, mit traumatischer oder nicht traumatischer Ursache, zwischen Januar 1993 und Dezember 1999.

 

Kontrollgruppe: Patienten aus der gleichen Altersgruppe und beiden Geschlechtern, die jedoch während der gleichen Periode keine Fraktur erlitten haben. Die Autoren haben absichtlich 4 Kontrollpatienten für 1 Frakturpatienten aus der Datenbank eingeschlossen.

 

Ausschlusskriterien

Andere Knochenkrankheiten, Neoplasien, Alkoholismus, Therapie mit Bisphosphonaten.

 

Intervention

Keine.

 

Primärer Endpunkt

Das Frakturrisiko (Odds Ratios) wurde mit 95% Vertrauensintervall bestimmt und aufgrund verschiedener Konfounders, wie Alter, Geschlecht, usw. korrigiert. Man hat Patienten verglichen, die Beta-Blocker alleine, Thiazide alleine, oder Beta-Blocker und Thiazide zusammen einnahmen, um zu messen, ob diese Patienten weniger Frakturen erlitten als diejenigen, die keines dieser Medikamente einnahmen.

 

Sekundärer Endpunkt

Keine.

 

Resultate

Basisdaten

Ein Total von 30’601 Patienten mit Fraktur und 120’819 Kontrollpatienten, vergleichbar im Alter und Geschlecht, waren in der Studie eingeschlossen. Die häufigsten Frakturen fand man am Arm, an der Hand (42%) und am Fuss (15.1%). Der Vergleich zwischen beiden Gruppen war diesbezüglich nicht verschieden.

 

Gruppenvergleich

Patienten, die unter Beta-Blocker während einer Behandlungsperiode von mindestens 3 bis 19 Rezepten waren, haben signifikant weniger Frakturen erlitten als Patienten die keine Beta-Blocker benützt haben. Diese Resultate konnten auch mit Patienten unter Thiazide alleine oder mit der Kombinationstherapie (Thiazide + Beta-Blocker) festgestellt werden, sie waren aber von der Signifikanz her schwächer.

 

Diskussion durch die Autoren

Es scheint, dass die regelmässige Einnahme von Medikamenten wie Beta-Blockern alleine oder in Kombination mit Thiazid-Diuretika das Frakturenrisiko vermindern konnten. Da viele ältere Menschen mit Bluthochdruck mit diesen Produkten behandelt werden, sollten diese Resultate eine klinische Bedeutung für die osteoporotische Frakturprävention haben.

 

Zusammenfassender Kommentar

Auf der Basis einer retrospektiven Analyse der Daten von mehreren Tausend englischen Patienten hat man feststellen können, dass wenn die Patienten eine langdauernde Therapie mit Beta-Blockern alleine oder in Kombination mit Thiazid-Diuretika hatten, sie weniger gefährdet sind, eine Fraktur zu erleiden.

 

Die Resultate dieser Studie sind sehr interessant, sollten aber durch eine prospektive, randomisierte, kontrollierte Studie bestätigt werden.

 

 

Besprechung von PD Dr. med. Daniel Uebelhart, Leitender Arzt, Rheumaklinik und Institut für Physikalische Medizin, Universitätsspital Zürich.

JAMA. 2004 15;292:1326-1332 - R. G. Schlienger et al

07.02.2005 - dde

 
Adserver Footer
Rect Bottom
 

Fachbereiche
Kardiovaskuläre Erkrankungen
Muskuloskelettale Erkrankungen

Artikel zum Thema
medline Related Articles

Fachportal Gastroenterologie:
Abklärung, Diagnose
Therapie, Prävention

Eisen-Fachportal:
Eisenmangel und Eisenmangelanämie
Sprechzimmer: Patientenratgeber
Sky right 1