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Ultraschall in der Rheumatologie: wann sinnvoll?


Die Sonographie des Bewegungsapparates gehört zusammen mit dem konventionellen Röntgenbild zu den wichtigsten und einfachsten bildgebenden Verfahren in der Rheumatologie. Sie gibt in kurzer Zeit Auskunft über Pathologien am Gelenk und dessen Weichteilen und ergänzt bzw. erweitert die Aussagekraft der klinischen Untersuchung. Nur bei spezieller Fragestellung sind weitere bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie, Computertomographie oder Skelettszintigraphie indiziert. Die Sonographie wird als unbelastende, stets verfügbare, beliebig wiederholbare und vergleichsweise kostengünstige Methode sowohl in der Diagnostik (Pathologien von Gelenken, Sehnen, Bursen und Muskeln) als auch in der Therapie (sonographisch gesteuerte Punktion/Infiltration von Gelenken, Sehnenscheiden, Bursen bzw. Kalkaspiration, Kontrolle des Therapieerfolges bei konservativ behandelter Achillessehnenruptur) eingesetzt.

 

Ultraschall in der Diagnostik


Gelenkpathologie
  • Nachweis von Erguss (inklusive sonographisch gesteuerte Punktion) und/oder Synovialitis in klinisch schwierig zu beurteilenden Gelenken wie Hüftgelenk, Schultergelenk, Ellbogengelenk, Sprunggelenk, Mittel- und Vorfussgelenke
  • Nachweis einer Bakerzyste
  • Nachweiss von Kortikalisveränderungen wie Erosionen (z.B. an Fingergelenken bei rheumatoider Arthritis) oder Osteophyten, aber auch von Frakturen (z.B. Rippenfrakturen)
  • Nachweis von Gelenkknorpelverschmälerungen/Irregularitäten (z.B. am Femurkondylus bei Gonarthrose)
  • Nachweis von intraartikulären freien Gelenkkörpern (z.B. am Ellbogen)
Sehnenpathologie

Prinzipiell sind sehr viele Sehnen darstellbar, im Alltag wird am häufigsten die Rotatorenmanschette und die Achillessehne untersucht:

  • Schulter: Nachweis von degenerativen Veränderungen (PHS tendopathica), Rupturen (PHS pseudoparetica) und Verkalkungen (PHS calcarea) in den Sehnen der Rotatorenmanschette
  • Achillessehne: Nachweis von degenerativen Veränderungen, Peritendinitis, Rupturen, Verkalkungen
  • Sehnenscheiden: Nachweis von Tenosynovialitiden, insbesondere an Hand und Fuss
Muskelpathologie

Nachweis von Hämatom und/oder Ruptur bei Trauma.

 

Bursapathologie

Nachweis von Flüssigkeit/Synovialisverdickung in tief gelegenen Bursen, wie Bursa subacromialis, trochanterica, ileopectinea, infrapatellaris profunda, retroachillea profunda.

 

Ultraschall in der Therapie

  • Sonographisch gezielte Infiltrationen von u.U. schwer zugänglichen oder nicht einfach zu identifizierenden Strukturen, z.B. Hüftgelenk, tarsale Gelenke, Bakerzyste, lange Bizepssehne, manubrio-sternales Gelenk
  • Sonographisch gesteuerte Kalkspülung (PHS calcarea)
  • Therapieüberwachung bei konservativ behandelter Achillessehnenruptur
Angebot

Die funktionelle Ultraschalluntersuchung am Bewegungsapparat mit diagnostischer und/oder therapeutischer Indikation wird an unserer Klinik seit vielen Jahren nicht nur als alltägliche Routineuntersuchung eingesetzt, sondern ist auch ein Schwerpunkt in der Aus- und Weiterbildung. Sie wird regulär und in Notfallsituationen sowohl im Rahmen der Sprechstundentätigkeit auf der Poliklinik als auch auf der Bettenstation durchgeführt.

Dr. med. Regula Hirsbrunner, Oberärztin, Dr. med. Andreas Krebs, Oberarzt, Rheumaklinik und Institut für Physikalische Medizin, Universitätsspital Zürich.

 



 
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