Herzinsuffizienz und Herztransplantation
Klinik/Ambulatorium
Seit der Gründung des Bereiches «Herzinsuffizienz und Herztransplantation» vor 10 Jahren wurden in Bern knapp 100 Herztransplantationen durchgeführt. Mit ca. 12 Herztransplantationen pro Jahr ist das Berner Zentrum eines der aktivsten in der Schweiz. Nebst den Herztransplantierten werden auch ca. 300 Patienten mit schwerster Herzinsuffizienz betreut.
Die Dienstleistung des Bereiches beinhaltet die Beurteilung und Behandlung von Patienten mit verschiedengradiger Herzinsuffizienz. In enger Zusammenarbeit mit den zuweisenden Stellen (Hausarzt, externe oder interne Kliniken) werden die Patienten nach erfolgter Diagnostik nach folgendem Therapieschema behandelt:
- Compliance-Schulung
- Festsetzung eines Zielgewichtes mit nachfolgendem Anstreben einer Euvolämie
- Optimierung der Medikation (ACE-Hemmer, AT1-Rezeptor-Blocker, Betablocker, Aldosteron-Inhibitoren)
- Bei therapierefraktärer Herzinsuffizienz, Indikationsstellung einer Resynchronisationstherapie (in Zusammenarbeit mit der Rhythmologie), einer mechanischen Unterstützung resp. einer Herztransplantationsevaluation.
Ferner betreut der Bereich Herzinsuffizienz und Herztransplantation Patienten mit pulmonaler Hypertonie und multidisziplinär auch Marfan-Patienten (in Zusammenarbeit mit der Herzchirurgie).
Forschung
Das Herztransplantations-Forschungslaboratorium ist international anerkannt auf dem Gebiet von Antikörper- und Complement-vermittelten Abstossungsmechanismen (ABO-inkompatible Herztransplantation, Xenotransplantation). Seit einiger Zeit arbeitet die Gruppe auch auf dem Gebiet der Präservationslösungen und der Reperfusionsschäden. Ferner ist mit R. Hullin ein international anerkannter Forscher auf dem Gebiet des Calcium-Metabolismus tätig.
Die klinische Forschung beinhaltet den Einsatz neuer Medikamente bei Herzinsuffizienz, verschiedener neuer mechanischer Unterstützungssysteme (Orqis-System, Jarvik 2000-VAD, iVAD). Ein weiteres klinisches Forschungsgebiet sind Kardiomyopathien, insbesondere die hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie (in Zusammenarbeit mit dem Max Planck-Institut in Bad Nauheim).
Lehre
Mitglieder der Klinik- resp. der Forschungsgruppe sind regelmässig eingeladen, an nationalen und internationalen Kongressen als Vortragende aktiv teilzunehmen. Ferner ist die Fortbildung der Ärzteschaft der Region wie auch der Pflege ein besonderes Anliegen des Bereiches Herzinsuffizienz und Herztransplantation.
Öffentlichkeitsarbeit
Als Gründungsmitglied der Arbeitsgruppe Herzinsuffizienz hat die Berner Gruppe ein Herzinsuffizienzregister aufgebaut. Ferner war sie verantwortlich für den Aufbau einer Website der Arbeitsgruppe wie auch für die Einführung eines Herzinsuffizienzkurses für Pflegende (Ausbildungszentrum Inselspital). Zudem war sie Initiant der Herzinsuffizienzaufklärungskampagne der Schweizerischen Herzstiftung (2003-2006).
PD Dr. med. Paul Mohacsi, Leitender Arzt, Herzinsuffizienz und Transplantation, Kardiologie, Schweizer Herz- und Gefässzentrum Bern, Universitätsklinik Inselspital, 3010 Bern.
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