Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz: Was bringen Betablocker?
In den Leitlinien zur Herzinsuffizienz sind Betablocker ein Eckpfeiler, um Morbidität und Mortalität zu reduzieren, ohne hinsichtlich des Herzrhythmus zu differenzieren. Eine akutelle Metaanalyse im Journal of the American College of Cardiology: Heart Failure weist nun darauf hin, dass sich der Überlebensvorteil auf Patienten im Sinusrhythmus beschränkt.
Die Metaanalyse beruht auf den vier grossen Studien CIBIS II, MERIT-HF, SENIORS und Carvedilol-Studie, in denen bei insgesamt 8'680 Patienten mit Herzinsuffizienz (linksventrikuläre Ejektionsfraktion <40%) die Wirksamkeit von Betablockern mit Placebo verglichen wurde. 1'677 der Teilnehmer (19%, Durchschnittsalter 68 Jahre, 30% Frauen) wiesen bei Studienbeginn ein VHF auf. Davon wurden 842 mit Betablockern und 835 mit Placebo behandelt.
In der Gruppe mit Herzinsuffizienz und VHF führten Betablocker zu keiner Reduktion der Mortalität im Vergleich zu Placebo (Odds Ratio [OR] 0.86; p=0.28), bei Patienten im Sinusrhythmus bestand hingegen ein signifikanter Überlebensvorteil (OR= 0.63; p<0.0001). Dies war auch der Fall, wenn mögliche Störgrössen herausgerechnet wurden. Ebensowenig wurde bei Patienten mit VHF ein Reduktion der Hospitalisationsrate durch die Betablocker-Therapie erreicht (OR=1.11; p=0.44), bei Patienten im Sinusrhythmus wiederum war der Effekt signifikant (OR=0.58; p<0.0001).
Konklusion der Autoren: Patienten mit Herzinsuffizienz und zusätzlichem VHF scheinen von Betablockern weniger zu profitieren als Herzinsuffizienz-Patienten im Sinusrhythmus.
Link zur Studie
JCHF 2013;1:21-28 - Rienstra R et al.
08.02.2013 - gem