Über 65-jährige mit Hypertonie und moderater Hyperlipidämie profitieren nicht von einer Statintherapie.
Zu diesem Schluss kommt die ALLHAT-LTT Studie, die kürzlich im JAMA publiziert wurde. Pravastatin zeigte im Vergleich zu "usual care" in der der Studie keinen Vorteil hinsichtlich Mortalität und kardiovaskuläre Ereignisse.
Die Studie untersuchte in einer post-hoc Analyse Probanden der ALLHAT Studie, die über 65 Jahre alt waren. Die ALLHAT Studie dauerte von 1994 bis 2002. Für die post-hoc Analyse wurden Patienten mit Hypertonie und ohne kardiovaskulären Erkrankungen zu Studienbeginn identifiziert. Es handelt sich somit um eine Primärpräventionsstudie.
Studienendpunkte waren Gesamtmortalität und koronare Ereignisse.
Resultate
Für die Auswertung lagen die Daten von 2867 Patienten vor, 1467 mit Statintherapie (Pravastastin) und 1400 ohne Statintherapie. Das Durchschnittsalter lag in beiden Gruppen bei 71 Jahren.
Nach 6 Jahren Beobachtungszeit betrug der mittlere LDL-C Wert 109.1 mg/dl in der Statingruppe und 128.8 mg/dl in der "usual care"-Gruppe.
Die Hazard Ration (HR) für die Gesamtsterblichkeit betrug in der Statingruppe 1.18 im Vergleich zu der Gruppe ohne Statintherapie. Für die über 75-jährigen betrug die HR sogar 1.34. Die Unterschiede waren aber nicht signifikant.
Hinsichtlich der Häufigkeit von koronaren Ereignissen gab es keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen.
Konklusion der Autoren
Die Studienautoren kommen zum Schluss, dass eine Statintherapie keine Vorteile in der kardiovaskulären Primärprävention bietet bei über 65-jährigen mit Hypertonie und moderater Hyperlipidämie. Bei den über 75-jährigen zeigte sich sogar eine Tendenz zu einer erhöhten Sterblichkeit unter der Statintherapie.
Link zu der Studie
23.05.2017 - fgr