ST-Hebungs-Myokardinfarkt: Enoxaparin mit Fibrinolyse verringert die Reinfarktrate
Unfraktioniertes Heparin wird bei Patienten mit ST-Hebungs-Myokardinfarkt (STEMI) häufig in Kombination mit der Fibrinolyse verwendet. Die Autoren verglichen das niedrig-molekulare Heparin Enoxaparin mit einem unfraktionierten Heparin bezüglich Wirksamkeit bei genannter Indikation.
In die randomisiere Studie wurden 20’506 Patienten mit STEMI eingeschlossen. Sie erhielten entweder Fibrinolyse und Enoxaparin oder unfraktioniertes Heparin während der Index-Hospitalisation für mindestens 48 Stunden. Der primäre Endpunkt war Tod oder ein nicht fataler Reinfarkt innerhalb der folgenden 30 Tage.
Der primäre Endpunkt trat bei 12% der Patienten in der unfraktionierten Heparingruppe und bei 9.9% der Enoxaparingruppe ein (17% Reduktion des relativen Risikos [RR], P<0.001). Nicht fatale Reinfarkte bestanden bei 4.5% der unfraktionierten Heparingruppe und bei 3% der Enoxaparingruppe (33% Reduktion des RR, P<0.001). 7.5% der mit unfraktioniertem Heparin behandelten Patienten starben, bei der Enoxaparingruppe waren es 6.9% (P=0.11). Der kombinierte Endpunkt Tod/nichtfataler Reinfarkt/notfallmässige Revaskularisatin wurde bei 14.5% der unfraktionierten Heparingruppe respektive bei 11.7% der Enoxaparingruppe registriert (P<0.001). Grosse Blutungen bestanden bei 1.4% respektive 2.1% (P<0.001). Der kombinierte Endpunkt Tod/nicht fataler Reinfarkt/nicht fataler intrakranielle Hämorrhagie konnte bei 12.2% respektive 10.1% dokumentiert werden (unfrakt. Heparin versus Enoxaparin, P<0.001).
Konklusion der Autoren: Patienten mit STEMI, die während der Indexhospitalisation mit Fibrinolyse und Enoxaparin behandelt wurden, profitierten von dieser Behandlung hinsichtlich kombiniertem Endpunkt "nicht fataler Reinfarkt/Tod" im Vergleich zu Patienten mit unfraktioniertem Heparin. Die Enoxaparinbehandlung wurde jedoch mit einem höheren Risiko für Blutungen assoziiert. Diese Resultate sollten im Kontext mit den klinischen Netto-Benefits interpretiert werden.
Link zur Studie
NEJM 2006;354:early online release 14. März - Antman E et al
20.03.2006 - undefined