Leaderboard

Sie sind hier: Fachliteratur » Journalscreening 21. Dezember 2024
Suchen
tellmed.ch
Journalscreening
Erweiterte Suche
Fachliteratur
Journalscreening
Studienbesprechungen
Medizin Spektrum
medinfo Journals
Ars Medici
Managed Care
Pädiatrie
Psychiatrie/Neurologie
Gynäkologie
Onkologie
Fortbildung
Kongresse/Tagungen
Tools
Humor
Kolumne
Presse
Gesundheitsrecht
Links
 

Zum Patientenportal

 
Schrift: Schrift grösser Schrift kleiner Als Email versenden Druckvorschau

 Das Portal für Ärztinnen und Ärzte

Tellmed richtet sich ausschliesslich an Mitglieder medizinischer und pharmazeutischer Berufe. Für Patienten und die Öffentlichkeit steht das Gesundheitsportal www.sprechzimmer.ch zur Verfügung.

 

Rect Top

Optimales Management der infektiösen Konjunktivitis

Eine randomisierte, im BMJ publizierte Studie hat untersucht, ob - und wenn ja wann - Patienten mit einer Konjunktivitis Antibiotika erhalten sollten, ob ein Augenabstrich gemacht werden soll und ob ein Informationsmerkblatt einen Einfluss auf den Outcome hat.

In 30 englischen Grundversorgerpraxen haben die Autoren 307 Erwachsene und Kinder mit einer akuten infektiösen Konjunktivitis in die randomisierte Studie eingeschlossen. Entweder erhielten die Patienten sofort nach Konsultation antibiotische Augentropfen (Chloramphenicol, alle 2 Stunden für 2 Tage, danach alle 4 Stunden), hatten die Möglichkeit, nach eigenem Ermessen nach 3 Tagen antibiotische Tropfen abzuholen oder erhielten keine Antibiotika. Ausserdem wurde randomisiert untersucht, ob ein Abstrich und die Verteilung eines Informations-Merkblattes einen Einfluss auf den Outcome hätten. Studienendpunkte waren die Schwere der Symptome 1-3 Tage nach Konsultation, Dauer der Symptome und der Glaube der Patienten in die Effektivität der Antibiotika bei Augeninfektion.

 

Die Schwere der Symptome wurde durch die Behandlungsstrategie nicht beeinflusst. Moderate Beschwerden dauerten nach Antibiotikagabe allerdings weniger lange (3.3 Tage nach sofortiger respektive 3.9 Tage nach verzögerter Antibiose) als ohne Antibiose (4.8 Tage). Der Anteil Patienten, welcher letztendlich Antibiotika einnahm, betrug in der sofort mit Antibiotika behandelten Gruppe 99%, in der verzögert behandelten Gruppe 53% und in der Placebogruppe 30%. Erneute Konsultationen wegen Augeninfektion waren bei den initial mit Antibiotika Behandelten in 68%, bei den verzögert Behandelten in 41% und in der Placebogruppe in 40% der Fälle zu verzeichnen. Augenabstrich und Merkblatt hatten keinen Einfluss auf die Endpunkte.

 

Konklusion der Autoren: Der verzögerte Einsatz von Antibiotika nach Ermessen des Patienten oder der Eltern scheint die sinnvollste Behandlungsstrategie bei infektiöser Konjunktivitis zu sein. Der Antibiotikakonsum und erneute Konsultationen können so gegenüber einer sofortigen antibiotischen Therapie reduziert werden, ohne dass Schwere und Dauer der Symptome signifikant ungünstig beeinflusst werden. Ein Augenabstrich zu machen ist nicht notwendig.

 

Link zur Studie

BMJ 2006;333:321 - Everitt HA et al

11.08.2006 - dde

 
Adserver Footer
Rect Bottom
 

Fachbereiche
Ophthalmologie

Artikel zum Thema
medline Related Articles

Fachportal Gastroenterologie:
Abklärung, Diagnose
Therapie, Prävention

Eisen-Fachportal:
Eisenmangel und Eisenmangelanämie
Sprechzimmer: Patientenratgeber
Sky right 1