Neue Studiendaten zur langfristigen Sicherheit von Statinen
Statine sind die Substanzgruppe der ersten Wahl in der modernen Lipidtherapie und ein wichtiges Intstrument in der kardiovaskulären Prävention. Befürchtungen, dass eine längerfristige starke Cholesterinsenkung die Malignominzidenz und die Entwicklung nicht vaskulärer Erkrankungen erhöhen könnte, bestätigten sich in einer neuen Studie im Lancet nicht.
In der HPS-Studie (Heart Protection Study) waren 20'536 kardiovaskuläre Risikopatienten für median 5.3 Jahre mit Simvastin (40 mg täglich) oder Plazebo behandelt worden. Anschliessend wurden die Teilnehmer für weitere 6 Jahre nachbeobachtet, womit die Gesamtbeobachtungsdauer 11 Jahre betrug.
In der aktiven Studienphase führte die Statinbehandlung zu einer Reduktion des LDL-Cholesterins um durchschnittlich 1.0 mmol/l (40 mg/dl). Die Rate kardiovaskulärer Ereignisse war dadurch signifikant um 23% niedriger als unter Plazebo (p<0.0001). In der sechsjährigen Folgezeit glichen sich die LDL-Cholesterinwerte in beiden Gruppen an, da auch in der ursprünglichen Plazebogruppe der Anteil der Patienten mit verordneter Statintherapie anstieg. Der kardiovaskuläre Vorteil unter Statintherapie blieb auch in dieser Zeit erhalten, allerdings drifteten die Ereignisraten infolge der Gruppenangleichung der Statintherapie nicht weiter auseinander. Unter der langfristigen cholesterinsenkenden Statintherapie wurden kein erhöhtes Krebsrisiko und keine Zunahme von tödlichen nicht vaskulären Erkrankungen beobachtet.
Konklusion der Autoren: Der kardiovaskuläre Nutzen einer LDL-Cholesterinsenkung mit Statinen bleibt auch langfristig erhalten, ohne Hinweise auf eine Zunahme von Krebserkrankungen oder tödlichen nicht vaskulären Erkrankungen.
Lancet 2011, online Publikation 23 November - Heart Protection Study Collaborative Group
25.11.2011 - gem