Körperliches Training bei Herzpatienten: Geringes Komplikationsrisiko
Die kardiale Rehabilitation inklusive körperlichem Training ist eine anerkannte Intervention zur Reduktion der Mortalität bei Herzpatienten. Die Autoren einer prospektiven Studie haben die Sicherheit respektive das Komplikationsrisiko von intensiviertem körperlichem Training in der Rehabilitation evaluiert.
25'420 im Durchschnitt 61-jährige Herzpatienten in 65 Rehabilitationszentren wurden in die von einer Arbeitsgruppe der französischen Kardiologengesellschaft lancierte, prospektive Studie eingeschlossen. Die Indikationen für die Rehabilitation waren Status nach koronarer Bypassoperation (34.3%) oder Klappenchirurgie (18.4%), Status nach perkutaner Revaskularisation (21.6%), KHK (13.2%) oder nicht koronare Ursachen (12.5%). Während einem Jahr wurden alle schwerwiegenden Ereignisse, die bis eine Stunde nach körperlichem Training oder Belastungstest auftraten, registriert.
Im Laufe der Studie fanden 42'419 Belastungstests und über 740'000 Stunden körperliches Training statt. Dabei wurden 20 schwerwiegende kardiale Ereignisse registriert; 5 im Zusammenhang mit Belastungstests und 15 in Relation zu körperlichem Training. Dies entsprach einem Ereignis pro 8'484 Belastungstests und einem Ereignis pro 49'565 Stunden körperlichem Training. Die Herzkreislaufstillstandrate betrug 1.3 pro Million Stunden körperlichem Training. Tödliche Ereignisse traten keine auf, Notfalldefibrillationen waren keine notwendig.
Konklusion der Autoren: Schwerwiegende kardiovaskuläre Komplikationen im Zusammenhang mit einem professionell begleiteten körperlichen Training sind selten.
Link zur Studie
Arch Intern Med. 2006;166:2329-2334 - Pavy B et al
04.12.2006 - dde