Kein erhöhtes Katarakt-Risiko unter Statin-Behandlung
Statine werden wegen ihrer lipidsenkenden Wirkung häufig verschrieben, weisen aber auch eine vermeintliche antioxidative Wirkung auf. Dem oxidativen Stress wird eine Rolle bei der Entstehung des Katarakts zugeschrieben. Über den Zusammenhang zwischen Statingebrauch und Katarakt-Inzidenz ist wenig bekannt.
1'299 Erwachsene der Beaver Dam Eye-Studie, bei denen im Rahmen der dritten Augenkontrolle (zwischen 1998 und 2000) befundbare Augenaufnahmen (bei dilatierter Pupille) angefertigt wurden, nahmen an der Studie teil. Bei allen bestand ein erhöhtes Risiko in den nächsten 5 Jahren ein Katarakt zu entwickeln. Primärer Endpunkt war die Katarkt-Inzidenz bei Statingebrauch nach 5 Jahren.
Im 5-jährigen Beobachtungsintervall traten 210 Katarakte auf. Die 5-Jahre-Inzidenz für den nuklearen Katarakt betrug bei Statingebrauch 12.2% gegenüber 17.2% ohne Statine (OR 0.55). Beim kortikalen Katarakt betrug die Inzidenz nach 5 Jahren Statintherapie 9.9% und ohne Statine 7.5% (OR 1.28). Ein subkapsulärer Katarakt trat bei 3% der mit Statin behandelten Personen auf, bei den Personen ohne Statine waren es 3.4% (OR 0.82).
Konklusion der Autoren: In der Allgemeinbevölkerung scheint die Statineinnahme mit einem geringeren Risiko für einen nuklearen Katarakt (der häufigste im Alter auftretende Katarakt) assoziiert zu sein.
Link zur Studie
JAMA 2006;295:2752-2758 - Klein B. EK et al
23.06.2006 - gem