HIV: Resistenzen in der Schweiz rückläufig
Resistenz-assoziierte Mutationen des HI-Virus sind häufig. Daher wurde befürchtet, dass Resistenzen gegen antiretrovirale Medikamente zunehmen würden. Dies scheint gemäss einer Schweizer Studie jedoch nicht der Fall zu sein, ganz im Gegenteil.
Die Studie wurde an 5 Grundschulen durchgeführt, an denen eine aktive Epidemie mit Kopfläusen bestand. Bei 304 Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren wurde zunächst eine visuelle Inspektion der 5 typischen Prädilektionsstellen (beide Schläfen, hinter den Ohren und im Nacken) durchgeführt. Anschliessend wurden die Haare mit einem Haarconditioner angefeuchtet und mit einem Läusekamm nochmals nach lebenden Läusen (aktiver Befall) sowie Nissen und Eiern (vergangener, inaktiver Befall) durchsucht.
Die visuelle Inspektion unterschätzte die Prävalenz eines aktiven Befalls (lebende Läuse) um den Faktor 3.5. Das feuchte Durchkämmen der Haare war der visuellen Inspektion diesbezüglich deutlich überlegen (90.5% vs. 28.6%, p<0.001). Nissen und Eier - als Zeichen eines inaktiven Befalls - wurden allerdings mit dem feuchten Durchkämmen leichter übersehen (68.4% vs. 86.1% nach visueller Inspektion, p<0.001).
Konklusion der Autoren: Zum Nachweis von lebenden Läusen war das Durchkämmen der angefeuchteten Haare mit Läusekämmen zuverlässiger als die visuelle Inspektion. Allerdings werden damit Eier und Nissen (inaktiver Befall) leichter übersehen.
Link zur Studie
Clinical Infectious Diseases 2009;48:979–987 - von Wyl V et al.
12.03.2009 - gem