HIV: Frühe antiretrovirale Therapie verbessert Überlebenschance
Der optimale Zeitpunkt des Beginns mit der antiretroviralen Therapie bei asymptomatischen HIV-positiven Personen ist nach wie vor nicht identifiziert. Eine vorzeitig im NEJM publizierte Studie hat die Mortalität bei frühem und verzögertem Therapiebeginn miteinander verglichen.
Die Autoren führten zwei Analysen der medizinischen Daten von insgesamt 17'517 asymptomatischen, bisher nicht mit antiretroviralen Medikamenten behandelten HIV-positiven Personen durch. In den beiden Analysen wurden zwei verschiedene Schwellenwerte der CD4-Zellzahl zur Initiierung der Therapie untersucht. Studienendpunkt war das relative Todesrisiko der Patienten, welche die antiretrovirale Therapie oberhalb oder erst unterhalb der beiden Schwellenwerte (351 bis 500 Zelle pro m3 oder > 500 m3) erhielten.
Die erste Analyse schloss Daten von 8'362 Patienten ein, wovon 25% die antiretrovirale Therapie bei einer CD4-Zellzahl von 351 bis 500 pro m3 und 75% die Therapie erst bei einer Zellzahl darunter erhielten. Das Todesrisiko war bei den verzögert antiretroviral Behandelten um 69% höher als bei den früh Behandelten (Relatives Risiko 1.69, p<0.001).
In der zweiten Analyse erhielten 24% von insgesamt 9'155 Personen die antiretroviralen Medikamente bereits bei einer CD4-Zellzahl von > 500 pro m3 und 76% erhielten sie erst bei einem Wert darunter. Der verzögerte Therapiebeginn war in dieser Analyse mit einer Zunahme des Todesrisikos um 94% assoziiert (Relatives Risiko 1.94, p<0.001).
Konklusion der Autoren: Die frühe Einleitung einer antiretroviralen Therapie ist bei HIV-positiven Personen mit einem hoch signifikant besseren Überleben assoziiert.
Link zur Studie
NEJM 2009, online Publikation 1. April - Kitahata MM et al
03.04.2009 - dde