Fitness oder BMI: Welcher Faktor beeinflusst das kardiovaskuläre-Risiko bei Frauen?
Tragen übergewichtige oder körperlich nicht-aktive Frauen ein höheres Risiko für eine koronare Herzerkrankung (KHK)? Eine potentielle Assoziation wurde bis anhin nicht untersucht. Die vorliegende Studie evaluierte die Beziehung zwischen dem BMI, der körperlichen Fitness und anderen kardiovaskulären Risikofaktoren und deren Bezug zu einer KHK.
In einer prospektiven Multizenterkohortenstudie wurden 909 Frauen mit Verdacht auf eine Myokardischämie untersucht. Evaluiert wurde die Assoziation zwischen Messwerten für eine Adipositas (BMI..), der körperlichen Fitness (self-reported Duke Activity Status Index (DASI)) und Risikofaktoren für eine koronare Herzkrankheit (KHK), kardiovaskulärer Ereignisse, sowie angiographischer Befunde. Primäre Endpunkte waren die Prävalenz für eine koronare Herzkrankheit (angiographische Stenose >50%) und die Inzidenz für kardiovaskuläre Ereignisse (u.A. Tod, Hospitalisierung wegen nicht tödlichem Myokardinfarkt, Schlaganfall, Herzinsuffizienz).
Übergewichtige Frauen haben mehr Risikofaktoren für eine koronare Herzkrankheit als Normalgewichtige. Weder der BMI noch die Unterleibsadipositas (hip-waist-ratio) waren jedoch ein signifikanter unabhängiger Risikofaktor für eine KHK oder ein kardiovaskuläres Ereignis. Frauen mit einem niedrigen DASI-Score hatten signifikant mehr Risikofaktoren für eine KHK (44% versus 26%, p<0.001) als Frauen mit einem hohen Score. Unabhängig von anderen Faktoren wurde der Anstieg des DASI-Scores um 1-MET mit einer Risikoreduktion von 8% für kardiovaskulären Ereignisse (Hazard ration 0.92; 95%CI 0.85-0.99, p=0.02) assoziiert.
Konklusion der Autoren: Frauen, mit einem hohen Fitnesswert (DASI-Score) haben weniger Risikofaktoren für eine KHK, weisen in der Koronarangiographie weniger Gefässveränderungen auf und tragen ein niedrigeres Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse.
Abstract
JAMA. 2004;292:1179-1187 - T.R. Wessel et al
09.09.2004 - undefined