Erheblicher Schutz vor Kolorektalkarzinom nach Kolonoskopie
Der Wert der Kolonoskopie in der Früherkennung respektive Prävention von kolorektalen Tumoren bleibt ein heisses Diskussionsthema. Eine Bevölkerungs-basierte Fallkontrollstudie der Universität Heidelberg in Deutschland zeigt nun eine beträchtliche Risikoreduktion nach Kolonoskopie.
Die deutschen Autoren schlossen 1688 über 50-jährige Patienten mit einem kolorektalen Karzinom (CRC) sowie 1932 Kontrollpersonen in ihre Analyse ein. Aus medizinischen Akten und durch Angaben der Studienteilnehmer ermittelten die Studienautoren Informationen zu kolorektalen Tumoren, Risikofaktoren, präventiven Faktoren sowie Resultaten aus früheren Kolonoskopien. Nach Abgleich der Daten bezüglich demographischer Daten und potenzieller Verzerrungsfaktoren berechneten die Autoren das CRC-Risiko für Studienteilnehmer, welche in den letzten 10 Jahren eine Kolonoskopie hatten und solche, die keine hatten.
Eine stattgehabte Kolonoskopie in den letzten 10 Jahren ging mit einem um 77% reduzierten CRC-Risiko einher (OR 0.23). Die Risikoreduktion war für rechtsseitige Tumoren (OR 0.44) geringer als für linksseitige (OR 0.16), aber immer noch statistisch signifikant. Diese starke Reduktion des Risikos galt für alle Tumorstadien und alle Altersgruppen, ausser für rechtsseitige Tumoren bei den 50-59-Jährigen. Die Risikoreduktion nahm über die Jahre zu.
Konklusion der Autoren: In dieser Bevölkerungs-basierten Studie war die Durchführung von Kolonoskopien mit Polypektomien mit einem beträchtlich reduzierten CRC-Risiko assoziiert.
Link zur Studie
Ann Intern Med 2011;154:22-30 - Brenner H et al
05.01.2011 - dde