COX-2-Hemmer und kardiovaskuläres Risiko
Nach der Marktrücknahme des selektiven COX-2-Hemmers Rofecoxib blieb die Frage offen, ob die anderen Cyclooxygenase-Hemmer ebenfalls ein erhöhtes kardovaskuläres Risiko bergen. Eine Schwedische Kohortenstudie untersuchte prospektiv die kardiovaskuläre Sicherheit der beiden im Handel verbliebenen COX-2-Hemmer Celecoxib und Etoricoxib.
In der Schwedischen Populationsstudie mit knapp sieben Millionen Menschen wurde prospektiv über dreieinhalb Jahre (2005 bis 2008) der Zusammenhang zwischen der Einnahme der beiden COX-2-Hemmer Celecoxib und Etoricoxib und das Auftreten von Myokardinfarkten, Schlaganfällen oder Herzinsuffizienzen evaluiert. Ausgeschlossen wurden alle Patienten, die bereits an einer kardiovaskulären Erkrankung litten.
Die Auswertung ergab keine signifikante Risikoerhöhung bei allen drei Endpunkten Myokardkinfarkt, Hirnschlag oder Herzinsuffizienz unter den COX-2-Hemmern. Allerdings zeigte sich eine leicht erhöhte Inzidenz für Vorhofflimmern (Hazard Ratio 1.16). In einer Post-hoc Analyse war diese Risikoerhöhung auf Etoricoxib zurückführen (HR 1.35), während unter Celecoxib kein erhöhtes Risiko bestand (HR 0.94).
Konklusion der Autoren: Die Studie ergab kein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko unter den COX-2-Hemmern Etoricoxib und Celecoxib, das wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass diese Substanzen nach der Marktrücknahme von Rofecoxib vorsichtiger verordnet werden und Warnhinweise und Kontraindikationen besser berücksichtigt werden. Bezüglich der leicht erhöhten Inzidenz für Vorhofflimmern raten die Autoren zu einer vorsichtigen Vorgehensweise und Abwägung zwischen Nutzen und Risiken.
Link zur Studie
Eur Heart J 2011, Online Publikation am 21. November - Bäck M et al.
14.12.2011 - gem