Akutes Koronarsyndrom: Fondaparinux versus Enoxaparin
Die Behandlung der akuten koronaren Herzkrankheit (KHK) ist mit einem erhöhten Blutungsrisiko verbunden. Ob Fondaparinux genau so effektiv ist wie Enoxaparin wurde in dieser Studie untersucht.
20'078 Patienten mit akuter KHK erhielten nach dem Zufallsprinzip entweder Fondaparinux 2.5 mg täglich oder Enoxaparin (ein niedermolekulares Heparin, geringeres Blutungsrisko) 1 mg/kg zweimal täglich für insgesamt 6 Tage. Primäre Endpunkte waren Todesfall, Myokardinfarkt und refraktäre Ischämie nach 9 Tagen. Zudem wurden schwere Blutungen und deren Kombination mit dem primären Endpunkt eruiert. Der Follow up betrug bis zu 6 Monate.
Die Zahl an Patienten mit einem primären Endpunktereignis war in beiden Gruppen vergleichbar: 579 unter Fondaparinux (5.8%) vs. 573 unter Enoxaparin (5.7%). Beim kombinierten Endpunkt war in der Fondaparinuxgruppe ein Trend in Richtung Risikoreduktion zu sehen – jedoch ohne Signifikanz (nach 30 Tagen: 805 vs. 864, P = 0.13; nach 6 Monaten: 1'222 vs. 1'308, P = 0.06). Die Rate an schwereren Blutungen war nach 9 Tagen in der Fondaparinuxgruppe deutlich geringer als in der Enoxaparingruppe: 217 (2.2%) vs. 412 (4.1%), HR 0.52, P < 0.001). Die Kombination primärer Enpunkt/schwerere Blutungen nach 9 Tagen sprach zugunsten von Fondaparinux mit 737 Ereignissen (7.3%) vs. 905 (9.0%), HR 0.81, P < 0.001). Fondaparinux wurde mit einer signifikanten Reduktion an Todesfällen nach 30 Tagen (295 vs.352, P = 0.02) und nach 180 Tagen (574 vs. 638, P = 0.05) assoziiert.
Konklusion der Autoren: Das Risiko für ischämische Ereignisse innerhalb der ersten 9 Tage war in beiden Gruppen vergleichbar. Zur Verhinderung grösserer Blutungskomplikationen und Senkung der Mortalität und Morbidität über längere Sicht zeigte sich Fondaparinux gegenüber Enoxaparin überlegen.
Link zur Studie
NEJM 2006; early online release 14. März - The Fifth Organization to Assess Strategies in Acute Ischemic Syndromes Investigators
21.03.2006 - gem