Akute Lungenembolie: Frühe Antikoagulation verbessert Prognose
Intravenöses Heparin nach akuter Lungenembolie reduziert die Mortalität und die Rezidivgefahr. Smith und Kollegen untersuchten, wie sich das Timing der Antikoagulation auf die Mortalität auswirkt.
Die Autoren untersuchten die medizinischen Daten von 400 Patienten, bei welchen auf der Notfallstation die Diagnose einer akuten Lungenembolie gestellt wurde. Die Patienten erhielten entweder auf der Notfallstation oder nach Aufnahme auf eine Station Heparin iv. Studienendpunkte waren 30-Tagesmortalität, Hospitalisationsdauer, Blutungen und Thromboembolierezidive innerhalb von 90 Tagen je nach Zeit bis zum Erreichen einer Antikoagulation im therapeutischen Bereich (aPTT).
Die Mortalität im Spital betrug 3.0%, die 30-Tagesmortalität 7.7%. Patienten, welche Heparin bereits auf der Notfallstation erhielten, hatten eine signifikant geringere Spital- und 30-Tagesmortalität als solche, die erst nach Aufnahme heparinisiert wurden (1.4% versus 6.7% für die Spitalmortalität [p=0.009] und 4.4% versus 15.3% für die 30-Tagesmortalität [p<0.001]). Ähnlich und ebenfalls statistisch signifikant waren die Unterschiede beim Vergleich von Patienten, welche eine therapeutische aPTT innerhalb von 24 Stunden aufwiesen, mit solchen, die den therapeutischen Bereich erst nach 24 Stunden erreichten.
Konklusion der Autoren: Die Überlebenschance von Patienten mit akuter Lungenembolie steigt, wenn möglichst früh antikoaguliert wird.
Link zur Studie
Chest 2010;137:1382-1390 - Smith SB
05.06.2010 - dde