Helicobacter pylori
Prof. P. Malfertheiner aus Magdeburg stellte in seinem Vortrag die neusten Erkenntnisse zur Helicobacter pylori Infektion vor. Helicobacter pylori ist eine von zur Zeit 24 bekannten Helicobacter Spezies, die alle im Schleim des Verdauungstraktes leben und dort abhängig von der Antwort des Wirtes auf die Besiedelung zu unterschiedlichen Entzündungsreaktionen führen. Ob der Keim pathogen oder als Probiotika wirkt hängt von dieser Immunantwort ab. Die Helicobacter Infektion führt also längst nicht bei allen Infizierten zu einer Erkrankung. Trotzdem übertreffen in westlichen Ländern die Folgen der Helicobacter pylori Infektion die Folgen aller anderer Infektionskrankheiten. Die am meisten gefürchtete Komplikation ist das Magenkarzinom, das zu 80-90% von einer Helicobacter pylori Infektion verursacht wird. In Deutschland erkranken jährlich ungefähr 20’000 Menschen an einem Magenkarzinom.
Die Eradikationstherapie hat eine Erfolgsquote von 60-90%. Die Erfolgschancen sind vor allem abhängig von der Compliance des Patienten. Wer soll aber denn behandelt werden? Auf Grund der wissenschaftlichen Evidenz ist die Behandlung bei den folgenden Indikationen streng empfohlen: Siehe Tabelle 1
Die H. pylori Sanierung bei funktioneller Dyspepsie stellt laut Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) eine Therapieoption dar.
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