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Sie sind hier: Kongresse/Tagungen » Kongressberichte 19. April 2024
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Neue Medikamente zur Behandlung von Pilzinfektionen

Am diesjährigen ECCMID fanden sich mehrere Sessionen mit dem Schwerpunkt Pilzinfektionen. Dies hat sicher damit zu tun, dass in letzter Zeit mehrere neue antifungale Medikamente auf dem Markt erschienen sind und somit auch neue Studien mit neuen Daten zu antifungalen Therapien gezeigt werden konnten.

 

Die Entwicklung der Medizin mit hochspezialisierten Therapien, wie z.B. in der Onkologie oder auch in der Rheumatologie, führt zu einer Zunahme von stark immunsupprimierten Patienten, bei welchen Pilzinfektionen häufig auftreten.

 

In früheren Jahren standen uns zur Behandlung von Pilzinfektionen nur wenige Mittel zur Verfügung. Das Amphotericin B, welches ein sehr breites Wirkspektrum hat und auch effizient ist, weist aber auch schwere Nebenwirkungen auf, mit einem hohen Prozentsatz von Unverträglichkeiten und Nierenschädigungen. In letzter Zeit sind nun mehrere neuere Mittel entwickelt worden, welche ihren Platz in der Behandlung von Pilzinfekten festigen müssen. So wurden am ECCMID mehrere Symposia zu den verschiedenen Pilzmitteln abgehalten.

 

Verschiedene Experten präsentierten in mehreren Vorträgen ihre Daten zu den Echinocandinen, und zeigten, dass die Echinocandine neue Optionen einer nebenwirkungsarmen, aktiven antifungalen Therapie anbieten. Die meisten Untersuchungen wurden bei invasiver Candidiasis gemacht und Caspofungin ist bereits zugelassen in dieser Indikation. Wohingegen die anderen Echinocandine (Micafungin, Anidulofungin) noch nicht soweit sind, aber bereits auf gutem Wege dazu.

 

Einzelne Daten zur Aktivität der Echinocandine bei  invasiver Aspergillose wurden ebenfalls gezeigt, vor allem in der «Salvage-Therapie» und nicht als Primärtherapie.

 

Echinocandine sind eine gute Option in der Behandlung der invasiven Candidiasis. Weitere Daten zur Primärtherapie der invasiven Aspergillose werden noch folgen.

 

Natürlich wurde auch das liposomale Amphotericin B erwähnt, welches im Wirkspektrum ebenso breit wie das konventionelle Amphotericin B ist, aber weniger Nebenwirkungen aufweist. Die Indikationsstellungen sind die gleichen wie beim konventionellen Amphotericin B.

 

Bei den neuen Pilzmitteln darf natürlich auch das neue Azole (Voriconazole) nicht fehlen. Voriconazole hat seinen Platz schon in der invasiven, pulmonalen Aspergillose gefunden, und am ECCMID hat Kullberg et al. gezeigt, dass Voriconazole auch bei Candidämien aktiv ist.

 

Somit haben wir heute ein ganzes Arsenal zur Behandlung von Pilzinfektionen zur Verfügung (und es werden noch weitere folgen). Alle neuen Pilzmitteln sind um ein Vielfaches teurer als die konventionellen Substanzen Amphotericin B und Fluconazole, welche für viele Situationen Basistherapeutikum bleiben. Die grosse Herausforderung an die Infektiologie wird es sein, den optimalen Umgang mit den neuen Medikamenten zu erarbeiten um letztendlich mit minimalem Aufwand die besten Resultate zu erzielen.



 
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