Fortschritte in der Diagnostik von Fremdkörperinfektionen
Instabilität und Infektionen sind wichtigste Komplikationen nach Einbau von künstlichen Gelenken. Sie sind aber auch schwierig auseinander zu halten. Robin Patel von der Mayo Clinic (Rochester, USA) präsentierte neue Daten für eine Verbesserung der Diagnostik. Die Arbeiten wurden grossenteils von Andrej Trampuz ausgeführt, der viele Jahre am Kantonsspital Basel arbeitete. Bekannt ist, dass die Untersuchung von mehreren Biopsien statt Abstrichen eine höhere Ausbeute bringt. Dennoch werden nur ca. 50-70% der Infektionen erfasst. An der Mayo Clinic wurden die ausgebauten künstlichen Gelenke einer Sonofikation ausgesetzt, und die Sonifikationslösung anschliessend kultiviert. Dadurch konnte eine Sensitivität von 87% erreicht werden. Die Bestimmung der Zellzahl und deren Differenzierung aus der Synovialflüssigkeit erwies sich als sehr nützliche Untersuchung: Eine Leukozytenzahl von > 1.7 G/l hat eine Sensitivität von 94% und eine Spezifität von 88%. Wenn mehr als 65% der Leukozyten Neutrophile sind, so beträgt die Sensitivität 97%, die Spezifität 98%. Diese Arbeit wird demnächst im American Journal of Medicine publiziert.
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