Nierenzellkarzinom
Erste Ergebnisse aus dem EORTC-Protokoll 30904 wurden vorgestellt. Es handelt sich dabei um die erste Studie, welche die zunehmend populäre Nierenteilresektion bei Nierentumoren randomisiert mit der radikalen Nephrektomie vergleicht. 541 Patienten mit Verdacht auf Nierenzellkarzinom und einem solitären, höchstens 5 cm im grössten Durchmesser messenden Tumor bei normaler Niere auf der Gegenseite wurden dabei randomisiert einer radikalen Nephrektomie bzw. einer Nierenteilresektion zugeführt.
Ein abschliessendes Urteil werden erst die onkologischen Verlaufsdaten, welche zurzeit noch nicht vorliegen erlauben. Bis jetzt wurde festgestellt, dass die Nierenteilresektion über ein leicht höheres Komplikationsrisiko verfügt, bei kleineren Nierentumoren alles in allem aber eine akzeptable Alternative zur radikalen Nephrektomie darstellt.
Unterstützt wurden diese Schlussfolgerungen von den Resultaten einer internationalen Multizenterstudie, die insgesamt 1’454 Patienten mit T1NOMO-Nierenkarzinomen, welche einer radikalen (n = 1’075) bzw. einer partiellen (n = 379) Nephrektomie unterzogen worden waren, über einen durchschnittlichen Beobachtungszeitraum von 62.5 Monaten miteinander verglich. Das Überleben der Patienten in den beiden Gruppen unterschied sich nicht signifikant, und die Studienverantwortlichen schlossen daraus, dass bis zu einer Tumorgrösse von 7 cm die Teilnephrektomie bei guter Patientenselektion eine sichere Alternative darstellt.
Daneben wurden mehrere Arbeiten präsentiert, welche ausgezeichnete Resultate für laparoskopisch durchgeführte totale und partielle Nephrektomien zeigten. Aufgrund des deutlich besseren Patientenkomforts finden diese minimalinvasiven Techniken zunehmend Akzeptanz und Verbreitung.
|