Benigne Prostatahyperplasie (BPH)
Die Resultate der Ende 2003 publizierten MTOPS-Studie sowie deren Bedeutung für den klinischen Alltag wurden im Rahmen von mehreren Präsentationen und Podiumsdiskussionen beleuchtet. Obwohl die an über 3’000 Patienten durchgeführte Studie im Laufe von 5 Jahren eine signifikante Reduktion der BPH-Progression für eine Kombination aus a-Block- ern und 5a-Reduktasehemmern sowohl gegenüber Placebo wie auch gegenüber den entsprechenden Monotherapien zeigte, war der Konsens eindeutig, dass nur eine kleine Minderheit der BPH-Patienten von einer solchen Kombinationstherapie profitieren würde.
Allgemein ist das Progressionsrisiko der BPH nämlich relativ gering. Eine Kombinationstherapie bringt aber nicht nur hohe Kosten (mehr als 1’200.- CHF pro Jahr), sondern auch mehr Nebenwirkungen als eine Monotherapie.
Ein Nachteil der MTOPS-Studie ist zudem, dass mit dem Doxazosin ein in der BPH-Behandlung kaum mehr verwendeter a-Blocker untersucht wurde. Das häufig eingesetzte Tamsulosin z.B. senkt im Gegensatz zum Doxazosin das Progressionsrisiko bereits als Monotherapie.
Mehrere Präsentationen beschäftigten sich entsprechend mit prognostischen Faktoren für eine BPH-Progression. Neben dem Alter korrelierten das Baseline-PSA, der maximale Urinfluss in der Uroflowmetrie, die Restharnmenge sowie das Prostatavolumen signifikant mit einer klinischen Progression. Eine Kombinationstherapie sollte demnach nur bei Vorliegen eines entsprechenden Risikoprofils in Betracht gezogen werden.
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