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Blutdruckkontrolle in der ALLHAT Studie – besser als erwartet

Ein Blutdruck von < 140/90 mm Hg wird allgemein als Ziel für die Blutdruckkontrolle bei hypertonen Patienten angestrebt. Aus früheren Untersuchungen und Schätzungen wird davon ausgegangen, dass dieses Ziel nur bei knapp der Hälfte der Hypertoniepatienten erreicht wird. In der  Antihypertensive and Lipid-Lowering treatment to prevent Heart Attack Trial (ALLHAT)-Studie wurde eine Blutdruckkontrolle von < 140/90 mm Hg bei 66% der Patienten erreicht, wie William C. Cushman am AHA 2002 Kongress berichtete.

 

Die ALLHAT-Studie ist die bisher grösste Endpunktstudie zur arteriellen Hypertonie. Klinische Endpunkte waren koronare Herzerkrankung, kardiovaskuläre Ereignisse und Mortalität. Die Studie verglich vier Antihypertensiva aus verschiedenen Substanzklassen untereinander: Der Kalziumantagonist Amlodipin, der ACE-Hemmer Lisinopril, das Thiaziddiuretikum Chlorthalidon und den Alphablocker Doxazosin. Der Doxazosin-Arm wurde wegen einer erhöhten Herzinsuffizienzrate vorzeitig beendet.

 

In der Multizenterstudie wurden die Daten von 33'357 Patienten aus 623 Zentren in USA, Kanada und Puerto Rico ausgewertet. Das durchschnittliche Alter der Studienteilnehmer betrug 67 Jahre, 47% waren Frauen und 35% waren afrikanischstämmige Amerikaner. Die durchschnittliche Beobachtungszeit betrug 4.9 Jahre.

 

In bezug auf die klinischen Endpunkte unterschieden sich die drei Antihypertensiva Amlodipin, Lisinopril und Chlorthalidon nicht signifikant untereinander. Das Thiaziddiuretikum Chlorthalidon war dem Kalziumantagonisten und dem ACE-Hemmer zumindest ebenbürtig, hinsichtlich Herzinsuffizienz dem Amlodipin sogar überlegen. Diese Ergebnisse haben seit der Publikation im Dezember 2002 im JAMA die Diskussion über die initial optimale medikamentöse Therapie der arteriellen Hypertonie neu belebt und die Diskussion dazu ist sicher noch nicht abgeschlossen.

 

William C. Cushman ist in seinem Vortrag nicht auf den Vergleich der einzelnen Antihypertensiva eingetreten, sondern hat untersucht, welche Faktoren die Blutdruckkontrolle beeinflusst haben.

 

Bei Studienbeginn wiesen 27.4% der Patienten einen Blutdruck < 140/90 mm Hg auf. Nach 5 Jahren stieg dieser Anteil auf 66%. Bei ungenügender Blutdruckkontrolle waren zusätzlich zu den Studienmedikamenten Atenolol, Clonidin oder Reserpin erlaubt. Die durchschnittliche Anzahl verabreichter Medikamente betrug 2 und bei Studienende nahmen 63% der Patienten ein zusätzliches Medikament ein.

 

Eine multiple Regressionsanalyse zeigte die folgenden Faktoren als unabhängige Einflüsse für eine schlechtere Blutdruckkontrolle nach 26 Monaten:

  • Hoher systolischer Ausgangswert
  • Höheres Alter
  • Weibliches Geschlecht
  • Zugehörigkeit zur afrikanischstämmigen ethnischen Gruppe
  • Typ 2-Diabetes
  • Übergewicht
  • Geographische Zugehörigkeit zum Süden der Vereinigten Staaten

Dr. Cushman erwähnte, dass die meisten Patienten mit ungenügender Blutdruckkontrolle nicht die maximal verträgliche Dosis ihrer Medikation erhielten und mit optimierter Dosierung die Blutdruckkontrolle bei diesen Patienten entsprechend verbessert werden könnte.

 

 

Redaktion Mediscope

 

Quelle: William C. Cushman, VA Medical Center, Memphis Tennesse. 75th Scientific Sessions of the American Heart Association.

 



 
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