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Schlafstörungen

Nebst der Anamnese muss bei Schlafstörungen wenn möglich auch die Fremdanamnese erhoben werden, um das Leitsymptom zu identifizieren. Das Leitsymptom kann bei Schlafstörungen eines der folgenden sein:

  • Insomnie/Dyssomnie
  • Hypersomnie
  • Parasomnie
  • Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus
  • Internistische, neurologische, psychiatrische Symptome

Bei Hypersomnie kommen differentialdiagnostisch folgende Ursachen in Frage:

  • Chronischer Schlafmangel
  • Obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom (OSAS)
  • Restless-Legs-Syndrom / PLMS
  • Narkolepsie
  • internistische Erkrankungen
  • posttraumatisch
  • idiopathisch

 

OSAS

Typisch für das OSAS sind

  • Einschlafneigung
  • Konzentrationsschwäche
  • Nächtliches Schnarchen
  • Prädisponierende Faktoren
    - Männer
    - Übergewicht
    - Rauchen, Alkohol
  • Begleitkrankheiten
    - Hypertonie
    - Herzinfarkt, Hirnschlag
    - Diabetes

Ein klinischer Befund, der auf ein OSAS hinweist ist eine crico-mentale Distanz von < 1.5 cm:

 

Crico-mentale Distanz

 

Je nach Mallampati-Score (Gaumenbogen-Zungenintersektion) wird das OSAS in Klasse I, II, III oder IV eingeteilt.

 

Die Diagnose erfolgt durch die Polysomnographie.

 

Restless-Legs-Syndrom

Folgende 4 Kriterien sind diagnostisch für ein RLS:

  • Unangenehme Missempfindungen, meist in den Beinen
  • Bewegungsdrang
  • Symptome bessern durch Bewegung
  • Beginn oder Verschlimmerung der Symptome am Abend oder nachts

Beim häufigen primären RLS ist die Ursache nicht bekannt. Mehr als 50% haben eine positive Familienanamnese. Sekundär kann ein RLS auch bei Eisenmangel, Urämie und Erkrankungen des Nervensystems auftreten.

 

Die Therapie besteht, wenn möglich, in der Ursachenbehandlung. Ein Eisenmangel soll mit Eisen behandelt werden. Beim idiopathischen RLS sind Dopaminagonisten die Therapie der Wahl.

 

Narkolepsie

Typisch ist die Tetrade folgender 4 Symptome:

  • Hypersomnie
  • Kataplexie (plötzlicher Tonusverlust)
  • Hypnagoge Halluzinationen
  • Schlaflähmung

Die Diagnose erfolgt durch Anamnese, Polysomnographie, Genetik und Liquorpunktion.

Therapeutisch werden Verhaltensmassnahmen, Stimulantien bei Hypersomnie und trizyklische Antidepressiva gegen die Kataplexie eingesetzt.

 

Zirkadiane Rhythmusstörungen

Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus kommen bei Schichtarbeit, bei Zeitzonenwechsel und selten bei genetisch bedingten Störungen vor. Diagnostisch wird die Aktimetrie eingesetzt, wo ein kleiner Beschleunigungssensor den Schlaf-Wach-Rhythmus monitorisiert. Wenn wie in den meisten Fällen keine potentielle organische Ursache gefunden werden kann kommen als Therapie Verhaltensmodifikation, Melatonin und Lichttherapie in Frage.

 

 

 
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14.12.2005 - dde
 



 
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