Akutes Abdomen
Die zwei häufigsten lebensbedrohlichen Diagnosen beim akuten Abdomen
- Rupturiertes abdominales Aortenaneurysma
- lEUG: rupturierte extra-uterine Gravidität
Die zwei häufigsten verpassten Diagnosen beim akuten Abdomen
- Appendizitis
- Akute intestinale Obstruktion
Unspezifische abdominale Schmerzen
- Gutartiger Verlauf
- 88% der Betroffenen sind schmerzfrei oder haben eine Verbesserung nach 2-3 Wochen
- Anamnese oder Symptome identifizieren keine klaren Subgruppen: Karzinomabklärung?
Divertikulitis
Möglichkeiten für die Diagnostik
- Klinik
- Ultraschall
- CT
- Holzknecht
- Labor
Durch die Bildgebung mittels CT kann die Hospitalisationsrate um 25% gesenkt werden. Die Sensitivität des CTs beträgt 98%, die des Holzknechts 92%. Der Schweregrad der Entzündung und Abszesse können durch das CT wesentlich besser beurteilt werden.
Eine kleine Studie an 63 Patienten (Ultraschall Med 2004; 25(5) 342-347) ist zum Schluss gelangt, dass Ultraschall und CT die gleiche Sensitivität haben und auch die Komplikationen der Divertikulitis durch den US gleich gut erkannt werden können wie durch das CT.
Die Klinik alleine (Schmerzen im linken unteren Quadranten) hat eine Sensitivität von 70-94%.
Labor bringt nicht viel: Normale Leukozytenzahl bei 64% der Patienten mit Komplikationen einer akuten Divertikulitis bei der Operation. CRP oft im Normbereich.
Therapie
Antibiotika (Sanford 2004, bei unkomplizierter Divertikulits ambulant)
- Ciprofloxacin 500 mg zweimal täglich + Metronidazol 500 mg alle 6h während 7-10 Tagen
- Alternative: Augmentin 500 mg/125 mg für 7-10 Tage
Auch nach einem Rezidiv muss der Patient nicht zwingend operiert werden
Neue Therapieformen wie 5-ASA, Prebiotics oder Probiotics müssen noch evaluiert werden
Empfohlene Fasermenge bei Patienten mit bekannter Divertikulose
- < 50 Jahren: 38 g für Männer und 25 g für Frauen
- > 50 Jahren: 30 g für Männer und 21 g für Frauen
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Mediscope |
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09.07.2005 - dde |
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