HELP-Preis für mutige Lebensretter
Fünf mutige Helfer haben drei Menschen mit einem Herzstillstand durch ihre unverzügliche Hilfeleistung das Leben gerettet. Die Schweizerische Herzstiftung hat sie für die erfolgreiche Tat mit dem HELP-Preis 2014 ausgezeichnet.
Die folgenden drei Vorfälle zeigen, wie schnell jeder von uns in eine
Notsituation geraten kann; aber auch wie sich durch rasche Hilfe ein
Leben retten lässt.
Hans Schellenberg (47) hatte die Familie seines Bruders zu Hause zum
Essen eingeladen, als er plötzlich in der Küche zusammenbrach. Sein
Cousin Philipp Kündig alarmierte den Rettungsdienst und leitete
dessen telefonische Anweisungen an Paul Schellenberg, den Bruder des
Opfers, weiter. Die beiden wechselten sich beim Ausführen der
Herz-Lungen-Wiederbelebung ab bis die Ambulanz eintraf. Hans
Schellenberg überlebte den Vorfall ohne Folgeschäden und ist bei
bester Gesundheit. Rasch kehrte er ins Berufsleben zurück und mit
regelmässigem Training im Fitnesscenter fühlt er sich vitaler als vor
dem Herzstillstand.
Als weiteres Opfer erlitt Daniel Thamberger (58) in seinem Auto beim
Einfahren in einen Kreisverkehr einen Herzstillstand und fuhr gegen
einen Baum. Das beobachtete Benil Saglam. Sie schätzte die Situation
richtig ein und wusste, dass jede Minute zählt. Die junge Frau eilte
zu Hilfe und führte die Reanimation alleine durch bis Polizei und
Rettungskräfte eintrafen. Daniel Thamberger steht wieder im
Berufsleben und dankbar denkt er auch heute noch an seine Retterin
zurück.
Eine weitere Notsituation erlebten Nicole und Mathias Kuster an der
Basler Fasnacht 2013. Vor ihren Augen brach der Piccolospieler Rolf
Häring (73) zusammen. Das Ehepaar alarmierte die Ambulanz. Nicole
Kuster führte die lebensrettende Herz-Lungen-Wiederbelebung,
beobachtet von vielen Schaulustigen, durch. Einzig ein deutscher
Tourist unterstützte sie dabei, während ihr Mann den Weg für die
Ambulanz frei bahnte. Rolf Häring überlebte dank dem tatkräftigen
Einsatz des Ehepaares und bereits dieses Jahr konnte er wieder aktiv
an der Basler Fasnacht teilnehmen, während er sonst als Leiter einer
Wohnbaugenossenschaft gefordert ist.
Wenn jede Minute zählt
Diese Ereignisse sollen andere Menschen ermutigen, in einer ähnlichen
Notfallsituation ebenso schnell und entschlossen zu handeln. In der
Schweiz erleiden jährlich rund 8'000 Menschen einen
Herz-Kreislauf-Stillstand. "Das bedeutet immer einen Wettlauf gegen
die Zeit und darum ist es überlebenswichtig, genau zu wissen, was zu
tun ist", erklärt PD Dr. Gabor Sütsch, Vorsitzender der Projektgruppe
Lebensrettung der Schweizerischen Herzstiftung. "Je schneller die
Notrufnummer 144 alarmiert wird und Wiederbelebungsmassnahmen
einsetzen, desto besser ist die Überlebenschance des Opfers und desto
geringer die Gefahr von bleibenden Schäden." Die Technik der
Herz-Lungen-Wiederbelebung lässt sich einfach in einem Kurs oder mit
dem Selbstlern-Kit MiniAnne erlernen. Das entscheidende Element ist
die Herzdruckmassage mit 100 kräftigen, schnellen Kompressionen pro
Minute, mindestens fünf Zentimeter tief auf die untere
Brustkorbmitte. Die Beatmung von Mund zu Mund oder Mund zu Nase ist
nicht zwingend für eine erfolgreiche Rettung.
Mut zum Helfen!
Für den HELP-Preis der Schweizerischen Herzstiftung können sich
medizinische Laien bewerben, die einen Menschen mit
Herz-Kreislauf-Stillstand dank Herzdruckmassage und/oder der
Anwendung eines automatischen externen Defibrillators (AED) gerettet
haben. Bewerbungsunterlagen für den HELP-Preis 2015 sind auf der
Website helpbyswissheart.ch/preis oder direkt bei der
Schweizerischen Herzstiftung erhältlich.
Schweizerische Herzstiftung
14.04.2014 - dzu